Verein Ještěd 73 treibt Sanierung des Fernsehturms von Liberec voran

Hotel Ještěd (Foto: Archiv Radio Prag)

Wer schon einmal die nordböhmische Stadt Liberec / Reichenberg besuchte, hat sie bestimmt nicht übersehen – die auf dem Gipfel des 1012 Meter hohen Jeschken (Ještěd) emporragende Dominante der Neißestadt. Es ist ein eleganter kegelförmiger Bau, in dem ein Berghotel wie auch ein Fernsehsender untergebracht ist. Das preisgekrönte Bauwerk des Architekten Karel Hubáček ist mittlerweile über 40 Jahre alt. Deshalb stehen nun umfangreiche Sanierungen an, die der Bürgerverein Ještěd 73 vorantreibt.

Hotel Ještěd  (Foto: Archiv Radio Prag)
Der Bau des gegenwärtigen Fernsehsenders dauerte sieben Jahre, am 21. September 1973 wurde das markante Bauwerk eingeweiht. Es war für die damalige Zeit so außergewöhnlich, dass es bereits 1969 mit dem Perret-Preis der Internationalen Architektenunion ausgezeichnet wurde. Der Kegel auf dem Jeschken hat den Titel „Bauwerk des Jahrhunderts” erhalten.

Inzwischen aber hat der Zahn der Zeit an dem exponierten Bau genagt – sowohl von außen als auch von innen. Mit der Sanierung des Interieurs hat der Verein Ještěd 73 schon im vergangenen Jahr begonnen. Der Salon des Berghotels hat sein ursprüngliches Ambiente wiedererhalten. In diesem Jahr soll die Hotelbar erneuert werden. Das sei keine leichte Aufgabe, sagt die Vorsitzende des Bürgervereins, Milena Lánská:



Foto: ČTK
„Zuerst muss gesagt werden, dass von der einstigen Bar des Berghotels nur noch der Bartresen erhalten ist. Alle anderen Möbel wie Bartische, Sessel und Stühle sind indes verschwunden. Unsere Aufgabe ist es daher, originalgetreue Repliken dieser Möbel anfertigen zu lassen und dafür auch das nötige Geld aufzutreiben.“

Laut dem erbrachten Kostenvoranschlag liegt der dafür notwendige Betrag bei 800.000 Kronen (ca. 29.000 Euro). Für den Erwerb der Summe hat der Verein bereits ein Spendenkonto eingerichtet und auch schon mehrere Firmen wie Unternehmer aus der Umgebung angesprochen. Eine weitere Voraussetzung für die Realisierung des Vorhabens aber sei die gute Zusammenarbeit mit dem Gestalter des einstigen Interieurs, so Lánská:

Foto: ČTK
„Für diesen Fall sind wir im Besitz einer umfassenden Dokumentation. Noch wichtiger aber ist: Wir erfreuen uns auch der Unterstützung und guten Zusammenarbeit mit dem Designer des ursprünglichen Interieurs im Berghotel, dem Architekten Otakar Binar. Er hilft nicht nur, wo er kann, sondern er hat auch die technische Dokumentation für die Herstellung der originalgetreuen Möbel ausgearbeitet.“

Milena Lánská verhehlt indes nicht, dass die Sanierung des Salons und der Bar im Berghotel nur ein erster Baustein auf dem dornigen Weg der Generalüberholung des gesamten Bauwerks seien:

Foto: ČTK
„Zudem muss auch die grundlegende Sanierung des Gebäudes durchgeführt werden. Der Bau steht hier schon über 40 Jahre, und noch dazu an einem Standort mit ziemlich extremen klimatischen Einflüssen. Zur damaligen Zeit, als der Bau entstand, waren viele Technologien, die dabei verwendet wurden, völlig modern. Heutzutage aber würde man einige Dinge schon wieder ganz anders durchführen.“

Mit seiner Initiative will der Verein vor allem eines erreichen – die Aufmerksamkeit auf die notwendige Sanierung des „Jahrhundertbauwerks“ lenken. Dazu sollen aber auch die Feierlichkeiten dienen, die für den anstehenden Jahrestag der Dominante von Liberec vorbereitet wurden:

Foto: Jiří Sedláček,  CC BY 3.0
„Die Feierlichkeiten werden sich vor allem auf den 20. September konzentrieren. An diesem Tag werden wir unseren Besuchern ein wirklich reichhaltiges Programm bieten. Sie werden Dinge sehen können, die sie sonst nicht auf dem Jeschken zu sehen bekommen. Zudem werden wir noch eine spezielle Überraschung bereithalten.“

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Autor: Lothar Martin
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