QSL: erstes Motorflugzeug tschechischer Herkunft JK-System Blériot

Foto: Archiv von Pavel Kučera

Diesmal im Hörerforum: Radio-Prag um 13.00 UTC, die Trabi-Expedition durch Südamerika und das älteste Flugzeug aus der QSL-Serie für das Jahr 2013.

Foto: supakitmod,  FreeDigitalPhotos.net
Willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, willkommen zum Hörerforum. Ganz zu Anfang ein herzlicher Dank für Ihre Empfangsberichte und Briefe, die in großer Menge bei uns angekommen sind. Aus einigen wollen wir gleich zitieren und auch einige Fragen beantworten, die Sie uns gestellt haben. Beginnen wir mit der Zuschrift von Bernd Seiser aus Ottenau:

„Zuerst wünschen wir Ihnen ein gutes neues Jahr 2013 mit viel Gesundheit und der Rückkehr von Radio Prag auf die Kurzwelle, wo Radio Prag schmerzlich vermisst wird. Die erste Hörmöglichkeit von Radio Prag um 16.00 UTC bei WRN ist sehr spät, denn von der Kurzwelle waren wir 13.00 UTC gewohnt, was bis zum Oktober auch bei WRN üblich war. Gibt es denn nicht die Möglichkeit, das aktuelle Programm des Tages auf Ihrer Internetseite wie von der Kurzwelle gewohnt ab 13.00 UTC bereitzustellen?“

Diese Möglichkeit gibt es und es ist die einfachste überhaupt. Um 13.00 UTC, das heißt um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit, läuft immer die Premiere unserer aktuellen Sendung des Tages. Sie müssen einfach nur unsere Web-Seite öffnen, das heißt radio.cz/de. Oben rechts sehen Sie dann ein rotes Quadrat mit einem weißen Pfeil. Das Quadrat klicken Sie an und hören eben die aktuelle Premiere des Tages. Etwa eine Stunde später ist die Sendung auch im Archiv zu finden und kann jederzeit ebenso dort angehört werden.

Bernhard Henze aus Köhra und seine Frau reagieren auf den Inhalt unserer Sendungen und die Veränderungen bei Radio Prag im neuen Jahr:

Foto: Kristýna Maková
„Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen ist vorbei und wir schauen gespannt auf die nächste Runde. Zeman oder Schwarzenberg, das ist hier bzw. dann die Frage! Gut, dass Ihr mit Euren Berichten immer ´dran´ seid. Spannend, um mal dabei zu bleiben, sind auch die derzeitigen Beiträge zur tschechischen Geschichte. Und gerne lassen wir uns immer wieder beim Spaziergang durch Prag mitnehmen. Ein sehr guter Schachzug mit einer großen Portion Ehrlichkeit ist das ausführliche Interview über Euer Budget. Gut, dass es Eure Redaktion nicht getroffen hat, aber wie wir sehen konnten, sind wir wieder haarscharf ´vorbeigeschrammt´! Bei anderen Sendern war der Einschnitt größer bzw. man weiß nun, dass es nicht noch einmal mehr werden wird! Wir beide drücken Euch die Daumen und glauben, dass Ihr die Situation durchsteht.“

Für einen kleinen Tischkalender von Radio Prag bedankt sich Werner Hoffmann aus Güstrow. Der Kalender habe einen Ehrenplatz in seiner Wohnung erhalten, schreibt er. Außerdem wünscht er uns mittels einer Postkarte alles Gute im neuen Jahr 2013.

„Die erste Sendung für mich war Ihre Neujahrssendung, und das ehrliche Gespräch und die Antworten vom Chefredakteur Gerald Schubert haben mir sehr gut gefallen. Das bestärkt mich, dass ich auch 2013 gerne wieder Ihr Hörer bin. Auch der Beitrag zur 20-jährigen Eigenständigkeit Tschechiens und der Slowakei war für mich sehr interessant. Dazu hatte und habe ich ja meine eigene Meinung. Aber das ist alleine Sache der beiden Länder. Es war von Ihrer Seite ein schöner Neujahrsauftakt. Vielen Dank dafür.“

Quelle: Offizielle Facebook-Seite der Expedition
Auch wir danken Ihnen, Herr Hoffmann, für Ihre Worte und Wünsche. Und abschließend noch eine Frage von K. Brosig aus Berlin.

„Anfang September 2012 haben alle Medien vom Start der Expedition in Prag mit den Trabants und Dan Přibáň berichtet. Seitdem herrscht Schweigen. Wo kann ich Berichte über die Expedition finden? Ist die Expedition beendet?“

Eigentlich sind in Tschechien inzwischen tatsächlich keine Berichte über die Expedition erschienen. Erst jetzt im Januar tauchten Nachrichten auf, dass die Trabants bereits 16.578 Kilometer zurückgelegt haben und bald nach Hause zurückkommen. Die tschechisch-polnisch-slowakische Expedition mit drei Trabis, einem Fiat Polski und einer Jawa 250 startete in Georgetown in Guayana. Die Reise ging über Brasilien, Peru, Bolivien und Chile bis in die argentinische Stadt Ushuaia in Patagonien. Süd-Amerika sei das Schwierigste gewesen, was er mit dem Trabi unternommen habe, hat Dan Přibáň auf seinen Webseiten zusammengefasst. Ein Drittel der Reise verlief auf Straßen ohne Asphalt, und zu einem Drittel lag die Strecke in Höhen ab 4000 Metern. Mittlerweile haben die Expeditionsteilnehmer nur noch 3000 Kilometer nach Buenos Aires vor sich. Von dort werden die Fahrzeuge nach Hamburg verschifft. Die Besatzung soll bereits am Dienstag kommender Woche, am 29. Januar in Prag ankommen. Danach wird man sicher mehr über die Reise erfahren.

Foto: Archiv des Nationalen Technikmuseums
Mit einem Brief von Klaus Köhler aus Probstzella wollen wir den zweiten Teil unserer Sendung einleiten:

„Meine Treue ist Ihnen auch in 2013 gesichert, möchte ich Ihre Sendungen doch auch weiterhin nicht missen! Und Sie versprechen mir sicherlich sehr gern (und allen anderen Stammhörern ebenfalls), dass Sie weiterhin uns Hörer reichlich mit interessanten Sendungen und Aktionen ´beschenken´. Mit Freude habe ich mir Ihre aktuelle QSL-Kartenserie zum Thema ´Flugzeuge´ angesehen. Auch wenn ich nicht zu denen gehöre, die sich rein hobbymäßig mit dieser Thematik beschäftigen, werde ich Ihre Motive natürlich gern in meine Sammlung aufnehmen. Schön, dass Radio Prag auch im neuen Jahr eine QSL-Karten-Serie aufgelegt hat. Vielen Dank dafür! Sehr freuen würde ich mich über das erste Flugzeug-Motiv und bedanke mich dafür schon vorab recht herzlich.“

Blériot von Jan Kašpar  (Foto: Archiv von Pavel Kučera)
Manche von Ihnen haben für Ihren Empfangsbericht bereits die erste QSL-Karte des Jahres 2013 von uns erhalten. Sie werden daher sicher auch schon wissen, dass auf den Karten Fotografien alter tschechischer und tschechoslowakischer Flugzeuge zu sehen sind. Wie versprochen wollen wir in den nächsten Ausgaben des Hörerforums die dort abgebildeten Maschinen näher vorstellen. Ausgewählt wurden die acht Flugzeuge von Michal Plavec aus dem Nationalen Technik-Museum in Prag. Die älteste Maschine ist das Original des Flugzeugs JK-System Blériot, mit dem Ingenieur Jan Kašpar im Jahr 1911 den ersten Fernflug hierzulande unternommen hat. Dieser Luftfahrtpionier legte damals 120 Kilometer zwischen Pardubice in Ostböhmen und Prag zurück und landete erfolgreich in Velká Chuchle in der Nähe der Hauptstadt. Michal Plavec erzählt:

Jan Kašpar
„Wir im Nationalen Technikmuseum sind sehr froh, dass dieses Motorflugzeug, das als das erste Flugzeug tschechischer Herkunft bezeichnet werden kann, bei uns aufbewahrt wird. Viele Besucher denken, dass das Flugzeug des ersten Luftfahrtpioniers Jan Kašpar in der Verkehrshalle des Museums ein französisches Flugzeug vom Typ Blériot XI ist. Das stimmt so aber nicht. Zwar geht das Flugzeug in seinem Konzept auf Blériot zurück, tatsächlich wurde es aber selbst von Kašpar, der Ingenieur war, in Pardubice konstruiert. Es mag paradox erscheinen: Hätte Jan Kašpar seinen berühmten Fernflug von Pardubice nach Velká Chuchle bei Prag im Mai 1911 mit dem französischen Original-Blériot unternommen, wäre er gar nicht im 120 Kilometer entfernten Prag angekommen. Er musste das Flugzeug umbauen, die Reichweite vergrößern und einige technische Verbesserungen installieren, damit seine Maschine jene 120 Kilometer zurücklegen kann.“

Foto: Archiv des Ostböhmischen Museums Pardubice
Das Foto auf der QSL-Karte stammt nicht aus der Sammlung des Nationalen Technik-Museums.

„Das Bild schoss der Arzt Dr. Koblížek. Die Aufnahme befindet sich mittlerweile im Besitz des Flugzeugkonstrukteurs und Luftfahrthistorikers Pavel Kučera. Auf dem Bild sieht man Männer, die das Flugzeug festhalten. Die Fotografie wurde Anfang des vergangenen Jahrhunderts bei einer Motorprobe in Čáslav gemacht.“

Jan Kašpar zeigte damals in Čáslav einen von vielen Flügen für die Öffentlichkeit. Diese Schauflüge waren zu jener Zeit beliebt und wurden damals in vielen Städten veranstaltet:

„Die Gemeinden haben dafür Piloten eingeladen, die eine bestimmte Zeit für das Publikum fliegen sollten. In den Jahren 1910 und 1911 waren solche Veranstaltungen stark besucht. Man darf sich das aber nicht so vorstellen, dass ein Pilot mit einer Maschine über einem Flughafen etwa Akrobatik gezeigt hätte. Meistens startete das Flugzeug an einer Seite einer Wiese, flog bis in eine Höhe von fünf bis zehn Metern und landete am anderen Ende der Wiese. In jener Zeit war dies bereits für die Zuschauer interessant, aber es hatte nichts mit dem zu tun, was wir heute als Flugshow kennen.“

Und das war es für heute. In zwei Wochen melden wir uns wieder mit einer neuen Ausgabe unseres Hörerforums. Bis dahin freuen wir uns auf Ihre Zuschriften. Schreiben Sie uns an: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Oder elektronisch an: [email protected].