Radio Prag beteiligt sich an Geldspenden für Flutgeschädigte in Tschechien

Foto: Štěpánka Budková

Im Hörerforum, da kommen Sie zu Wort. Wir sagen Ihnen nun, was wir in den vergangenen 14 Tagen so alles in unserem Briefkasten gefunden haben.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks
Hallo und herzlich willkommen zum Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. Schon wieder ist ein Monat vergangen, und wir können einen weiteren Gewinner unseres Monatsquiz’ bekanntgeben. Diesmal handelt es sich um eine Gewinnerin: Unseren Preis erhält Ingrid Flach aus Potsdam. Wir gratulieren! Die Preisfrage im Mai lautete, wann genau der Tschechoslowakische Rundfunk zu senden begann? Die richtige Antwort, die in unseren Sendungen zum Jubiläum des Rundfunks wiederholt erklang, ist: am 18. Mai 1923. Diese Antwort ist also bekannt. Noch unbekannt ist hingegen die Antwort auf die Juni-Frage:

Vor 130 Jahren wurde ein Prager deutscher Schriftsteller geboren, der auf der ganzen Welt berühmt wurde. Wie lautet sein Name?

Schicken Sie uns die richtige Antwort an die E-Mail-Adresse: [email protected].


Foto: ČTK
Ein Thema hat in den vergangenen Tagen in allen Medien für Schlagzeilen gesorgt: das Hochwasser, das weite Gebiete Mitteleuropas geschädigt hat und die Menschen leider immer noch quält. Auch in Ihren Briefen haben Sie dieses Thema angesprochen. Sandro Blatter schrieb am 1. Juni aus Schwerzenbach in der Schweiz:

„Nicht nur in Tschechien regnet es, auch hier in der Schweiz ist die Situation angespannt. (Stand Samstagmittag). Der Regen als solches hat bisher keine Schäden angerichtet. Dies, weil es zwar lange regnet, aber ‚nur’ mäßig. Die Flüsse sind allerdings voll, und es wird im Laufe des Abends noch zu Überschwemmungen kommen.“

Gera  (Foto: ČTK)
Zu Überschwemmungen ist es dann leider in der vergangenen und in der nun laufenden Woche in vielen Staaten Mitteleuropas auch tatsächlich gekommen. Über die Lage in Gera am 3. Juni berichtete Michael Lindner.

„‚The day after’ war nur ein Film, wir erleben aber hier die Realität. Der schlimmste Fall ist eingetreten. Nach der Flutwelle um 3.00 Uhr sieht hier alles anders aus. Es ist die schlimmste Tragödie, die Gera bisher erlebt hat. Es ist Notstand, nichts geht mehr. Heute hatte ich Schwierigkeiten noch ein Brot zu bekommen. Die meisten Geschäfte waren geschlossen und die, die noch geöffnet waren, wurden total leer gekauft binnen kürzester Zeit. Wir selbst sind nicht betroffen. Aber schon wenige Meter Richtung Gera Zwötzen Zentrum steht das Wasser überall. Die meisten Straßen sind gesperrt und überall bilden sich Autostaus. Zustände wie im Krieg. Zum Glück hat der Regen aufgehört, und das Wasser scheint sich langsam zurückzuziehen. Aber dann kommen der Müll und der Schlamm. Von einem Aussichtspunkt habe ich mir heute einen Überblick aus der Vogelperspektive verschafft. Unser Stadtteil gleicht einer Teichlandschaft. Es werden wohl noch bewegende und dramatische Tage folgen. Deutlich wurde uns gezeigt, dass Naturgewalten zu jeder Zeit und überall das Leben in Minuten verändern können. Diesmal hatten wir Glück und blieben verschont - aber beim nächsten Mal?“

Foto: Štěpánka Budková
Mit dem Hochwasser hängt auch die folgende Information zusammen, liebe Hörerinnen und Hörer. Sie schicken uns ab und zu per Post kleinere oder höhere Geldbeträge. Diese sammeln wir in unserem Sekretariat. Nun haben wir aber die Summe, die sich angesammelt hatte, in die Hochwasser-Spendenkasse des Tschechischen Rundfunks geworfen. Diese Kasse steht seit Ende vergangener Woche in der Eingangshalle des Studiohauses in Prag, jeder kann dort Spenden hineinstecken. Auch Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, haben also dank Ihrer Geldspenden den Flutgeschädigten in Tschechien geholfen.


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Fast in jeder Ihrer Zuschriften steht ein Dank – für unsere Sendungen, für die Zusendung einer QSL-Karte, aber auch etwa für ein Geschenk von Radio Prag. Manchmal kann so etwas wie ein kleines Souvenir aber auch Verdacht wecken. Das bestätigt die Erfahrung von Sandro Blatter aus Schwerzenbach:

„Zuerst ganz herzlichen Dank für die letzten beiden QSL-Karten, die ich diese Woche erhalten habe. Die Sonder-QSL-Karte ist ausgezeichnet gemacht. Der beigelegte kleine Schwamm hat allerdings den Zoll aufmerksam gemacht. Der Brief wurde aufgeschnitten, der Inhalt (sicher) kontrolliert und der Umschlag mit dem Vermerk ‚Schweizer Zoll’ wieder perfekt zugeklebt. Der Inhalt kam einwandfrei bei mir an. Aber das ist trotzdem interessant. Ich kann mich nicht erinnern, dass das in den letzten Jahren einmal vorgekommen ist.“

Immer noch bekommen wir Briefe und E-Mails zu unserer Sondersendung, die wir zum 90. Geburtstag des Tschechischen Rundfunks ausgestrahlt haben. Fritz Andorf aus Meckenheim schreibt:

„Noch einmal gratuliere ich Ihnen ganz herzlich zum 90. Geburtstag des Tschechischen Rundfunks und wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Jahre. Im Übrigen bin ich stolz darauf, von den 90 Jahren ungefähr die Hälfte als Hörer von Radio Prag miterlebt zu haben, denn meine erste QSL-Karte Ihrer Station ist vom 16. September 1971 datiert, und bestimmt habe ich Sie schon vor diesem Datum gehört, ohne gleich zu schreiben. (…) Den Jubiläumstag habe ich mit meiner Frau an der niederländischen Nordseeküste verbracht, und zwar in der südlichen Provinz Zeeland nahe der Stadt Middelburg. Und hier konnte ich mit relativ gutem Empfang die beiden Sendungen von 12 Uhr und 15 Uhr Weltzeit verfolgen. (…) Übrigens war die Collage im Geschichtskapitel ein wunderbarer Schnelldurchgang durch die Geschichte Ihres Landes mit ihren Höhen und Tiefen. Daraus hätte man auch eine längere Sendereihe gestalten können.“

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Reinhard Priese aus Süptitz hat uns einen Empfangsbericht geschickt, und fügt Folgendes hinzu:

„Die Beiträge Ihrer Sondersendung zum 90. Jahrestag des Tschechischen Rundfunks waren sehr interessant. Es ist nur schade, dass Ihre Sendungen nicht mehr über Kurzwelle ausgestrahlt werden. Meine erste QSL-Karte ist aus dem Jahr 1971. Dadurch ergaben sich viele schöne Kontakte mit Radio Prag. Ich wünsche dem gesamten Team von Radio Prag weiterhin so schöne Sendungen (leider nicht auf KW).“

Auch Martin Elbe aus Wolfsburg vermisst Radio Prag auf Kurzwelle. Er schickt uns seinen Empfangsbericht über die Jubiläumssendung und stellt sich auch kurz vor:

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„Ich bin 58 Jahre alt, von Beruf Braumeister, arbeite aber als Systemanalytiker für Volkswagen. Meine große Leidenschaft ist der Rundfunkfernempfang, seit etwa 45 Jahren bin ich jetzt schon ‚radioaktiv’.“

„Radioaktiv“ ist seit Jahrzehnten auch Holger Wolf aus Mannheim:

„Aufgrund des Jubiläums habe ich einmal nachgeschaut in meinem ‚Radio-Ordner’ und habe festgestellt, dass ich Radio Prag bereits seit 1974 höre. Allerdings muss ich zugeben, dass ich früher, als Sie noch auf Kurzwelle gesendet haben, regelmäßiger Ihren Sender gehört habe. Heute höre ich nur noch ab und zu via Internet. Das Radio einzuschalten ist doch einfacher als den PC hochzufahren. Nichtsdestotrotz, für die nächsten 90 Jahre, alles Gute.“

Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel  (Foto: Štěpánka Budková)
Und zum Schluss noch eine E-Mail von Günter Krumpak aus Wien. Er hat seine Frage bereits im März gestellt, die Antwort darauf ist aber höchst aktuell. Seine Zuschrift bezieht sich auf unseren Beitrag über den Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel in der Sendreihe Spaziergang durch Prag:

„In Ihrem Beitrag wird vom Souterrain des Aussichtsturms am Petřín gesprochen - ich nehme an, das sind jene Räume, in denen das Jára-Cimrman-Museum untergebracht war. Wissen Sie, was mit diesem Museum passiert ist? Vielen Dank für Ihre immer interessanten Beiträge!“

Das Cimrman-Museum im Untergeschoss des Petřín-Aussichtsturms wurde geschlossen. In der Hauptstadt erinnert im Moment keine Ausstellung an das fiktive tschechische Universalgenie Jára Cimrman. Doch am vergangenen Wochenende wurde ein Museum sozusagen in seiner Heimatregion eröffnet. Der Überlieferung nach wurde Cimrman im Dorf Liptákov am Fuße de Isergebirges geboren. Nicht weit davon, in Příchovice / Stephansruh, steht nun das neue Cimrman-Museum. Dies zeigt Cimrmans angebliche Erfindungen, zu sehen sind aber auch ein Klassenzimmer, eine Werkstatt und ein Postamt aus der Zeit vor hundert Jahren, in der Cimrman angeblich gelebt hat. In Příchovice wird in einem Monat noch ein Aussichtsturm, der so genannte Jára-Cimrman-Leuchtturm zugänglich gemacht. Der 27 Meter hohe Holzbau des Architekten Martin Rajniš soll ein Gegenpol sein zu den heute historischen Türmen, die vor 100 Jahren in dieser Gegend errichtet wurden.

Jára Cimrman  (Foto: Archiv Radio Prag)
Vielleicht noch eine Ergänzung für unsere Hörerinnen und Hörer, die Jára Cimrman nicht kennen: Er ist eine fiktive Figur, die in den 1960er Jahren geschaffen wurde. Auf Motive seines angeblichen Lebens wurde hierzulande eine Reihe von Theaterstücken geschrieben, die Vorstellungen werden im Cimrman-Theater in Prag gespielt und sind bis heute immer ausverkauft.

Und das war`s schon wieder für heute, liebe Hörerinnen und Hörer. Wir danken Ihnen für Ihre Briefe und E-Mails sowie für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns auf ein Wiederhören in zwei Wochen. Bis dahin können Sie uns schreiben an: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Oder elektronisch an: [email protected].