Archäologen entdecken im Klementinum frühmittelalterliche Gräber und Klassen der Jesuiten-Schule aus der Renaissance-Zeit

Archäologen haben im Prager Klementinum vier Klassen der Jesuitenschule aus dem 16. Jahrhundert und manche frühmittelalterliche Gräber gefunden. Darüber informierte eine Sprecherin der tschechischen Nationalbibliothek, die im Klementinum ihren Sitz hat. Es sei eine unerwartete Entdeckung. Die Gräber stammten aus der zweiten Hälfte des 9. beziehungsweise aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts, teilte Archäologe Jan Havrda mit, der die Forschung im Klementinum leitet. Die Jesuitenschule wurde nach Quellenangaben im Jahr 1577 fertig gebaut, das heißt zwanzig Jahre nach der Einkunft der Jesuiten in Böhmen. Der Unterricht fand darin rund 80 Jahre lang statt, um 1660 musste das Gebäude dem Bau des monumentalen barocken Jesuiten-Kolleg weichen. Die archäologische Forschung findet seit einigen Jahren als Bestandteil der Revitalisierung des Prager Barockkomplexes Klementinum statt.