Ausgewiesene russische Diplomaten verlassen am Sonntag Tschechien

Die russischen Diplomaten, die die Tschechische Republik nach einer Affäre um einen vermeintlichem Giftkomplott ausgewiesen hat, verlassen am Sonntag das Land. Darüber berichtete die russische Presseagentur Tass am Sonntag.

Premier Andrej Babiš und Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) informierten am Freitag über die Ausweisung der Diplomaten. Sie gaben bekannt, dass sich die Giftgeschichte, über die tschechische Medien berichteten, als erdacht erwiesen habe und das Ergebnis eines internen Kampfes zwischen Mitarbeitern der russischen Botschaft in Prag sei. Medienberichten nach soll im März ein russischer Agent mit Diplomatenpass nach Prag gereist sein, um die Politiker mit Rizin zu vergiften.

Russland reagierte verärgert auf die Ausweisung der Diplomaten. Der Chef des russischen zivilen Spionagedienstes Sergei Naryschkin bezeichnete die Ausweisung als eine „abscheuliche und niederträchtige Provokation“ seitens der tschechischen Behörden. Die russische Botschaft in Prag sprach von einem „unfreundlichen Schritt“ und drohte mit Gegenschritten.