Birmanische Politikerin Aung San Suu Kyi zu Besuch in Tschechien

Am Samstag trifft in Prag die birmanische Politikerin und Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zu einem mehrtägigen Besuch in Tschechien ein. Am Wochenende wird die ehemalige Dissidentin und Oppositionsführerin aus Myanmar ein privates Programm bestreiten. Danach sind offizielle Treffen mit Premier Andrej Babiš (Ano-Partei), Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) sowie ein Höflichkeitsbesuch bei Präsident Milos Zeman geplant. Am Dienstag wird Aung San Suu Kyi zudem bei einem Unternehmerforum auftreten. Ihrer Delegation gehören auch der Minister für Investitionen und wirtschaftliche Auslandsbeziehungen und der Minister für internationale Zusammenarbeit von Myanmar an.

Aung San Suu Kyi war bereits im Herbst 2013 als Gast der internationalen Intellektuellen-Konferenz Forum 2000 in Prag. Sie erhielt 1991 den Friedensnobelpreis. Nach dem Wahlsieg der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) 2015 in Myanmar wurde Aung San Suu Kyi ein Jahr später von Präsident Htin Kyaw zur Regierungschefin, der Ministerin seines Büros und zur Außenministerin von Myanmar ernannt. Aung San Suu Kyi wird indes vorgeworfen, sich nicht um die Lage der Rohingya, einer muslimischen Ethnie im Westen des Landes, zu kümmern und zur von internationalen Organisationen als Völkermord bezeichneten Politik der Unterdrückung, Vertreibung und Ermordung der Rohingya zu schweigen.

Autor: Lothar Martin