Böhmerwald-Streit: Keine Einigung bei Treffen von Befürwortern und Gegnern des Holzschlags

Die Verhandlungsrunde zwischen Befürwortern und Gegnern des Holzschlags im Böhmerwald ist am Montagabend ergebnislos geblieben. Das Treffen in der Gemeinde Modrava / Mader zwischen der Verwaltung des Nationalparks Böhmerwald und Einwohnern des Gebirges auf der einen Seite sowie Wissenschaftlern und Umweltaktivisten auf der anderen Seite war von Nationalparkchef Jan Stráský initiiert worden. Beide Seiten verständigten sich lediglich auf einen beiderseitigen Informationsaustausch.

Noch am Vormittag hatten rund 50 Öko-Aktivisten vor dem Umweltministerium in Prag für eine Abberufung des Nationalparkchefs demonstriert. Die Umweltschützer werfen Stráský Inkompetenz vor, weil er zur Bekämpfung des Borkenkäfers den Holzschlag am Vogelbach im Nationalpark erlaubt hatte. In den zurückliegenden drei Wochen haben Waldarbeiter hier 4200 Bäume gefällt, die vom Borkenkäfer befallen waren. Weitere 1300 Fichten wurden entrindet. Für den 24. August hat Umweltminister Tomáš Chalupa zu einer Debatte über ein neues Nationalpark-Gesetz geladen. Das Gesetz soll klare Regeln zur Bewirtschaftung in den Schutzzonen schaffen.