Botschaftsgebäude: Tschechisches Kabinett stimmt dem Immobilientausch mit Deutschland zu

Die tschechische Regierung hat am Mittwoch einem möglichen Immobilientausch mit Deutschland bei den Botschaftsgebäuden zugestimmt. Der Tausch könnte Tschechien umgerechnet über 10 Millionen Euro Zusatzeinkünfte bescheren, schätzte die Presseagentur ČTK. Deutschland möchte sein Botschaftsgebäude in Prag, das Palais Lobkowicz, erwerben und hat im Tausch ein Grundstück im Botschaftsviertel in Berlin angeboten. Zusammen mit dem Palais Lobkowicz würde Tschechien auch Gebäude der ehemaligen tschechoslowakischen Botschaft in Bonn, einen Wohnkomplex in Berlin und seine stark renovierungsbedürftige Botschaft in der Wilhelmstraße in Berlin verkaufen. Die Bundesrepublik möchte das Barockpalais Lobkowicz vor allem seiner historischen Bedeutung wegen kaufen: Im Herbst 1989 hatte der damalige Außenminister Genscher vom Balkon des Gebäudes verkündet, dass die Flüchtlinge aus der DDR frei in den Westen ausreisen können.

Das Palais auf der Prager Kleinseite würde nach dem Verkauf den Status eines Kulturdenkmals nicht verlieren. Deutschland müsste sich auch verpflichten, das Gebäude weiterhin ausschließlich als Sitz seiner Botschaft zu nutzen.