Bürgeraktivist: Demokratie in Tschechien muss kultiviert werden

Die Demokratie in Tschechien sei krank und müsse kultiviert werden, meint der Organisator der Protestdemonstrationen Mikuláš Minář. Würden die Spitzenpolitiker demokratische Regeln respektieren, würde es keinen Grund für Proteste geben. Das sagte der Bürgeraktivist und Begründer des Vereins „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ am Freitag auf einer Konferenz, die der Senat des tschechischen Parlaments anlässlich des 30. Jahrestags des Zusammenbruchs des kommunistischen Regimes in Tschechien veranstaltet

Der ehemalige Dissident und tschechischer Ex-Premier Petr Pithart (Christdemokraten) erinnerte auf der Konferenz an die Vision des deutschen Soziologen, Publizisten und Politikers Ralf Dahrendorf. Nach dessen Meinung kann ein politisches System binnen sechs Monate geändert werden. Aber zur Bildung einer Bürgergesellschaft, in der die Verfassungsdemokratie verankert wäre, seien 60 Jahre notwendig, sagte Pithart. Das Jahr 1989 sei ein Jahr der Wunder gewesen, so der Christdemokrat.