Deník N: Tschechien kauft kein neues Gebäude in Brüssel

Das Außenministerium in Prag hat Abstand genommen von dem Vorhaben, in Brüssel ein neues Gebäude für die ständige Vertretung Tschechiens in der Europäischen Union zu kaufen. Dies schreibt die Tageszeitung „Deník N“ in ihrer Dienstag-Ausgabe. Der Kauf sei angedacht gewesen in Zusammenhang mit der bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft Tschechiens in der zweiten Hälfte des Jahres 2022. Die Corona-Krise aber habe die Verhandlungen verzögert, von daher sei es unrealistisch, dass man die neue Immobilie bis zu diesem Zeitpunkt bereits nutzen könne, sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Michal Žurovec, dem Blatt. Nach Aussage der Sprecherin des Außenministeriums, Zuzana Štíchová, favorisiere ihr Ressort nun die Lösung, entsprechende Räume für die EU-Ratspräsidentschaft anzumieten.

Wie Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) erklärte, müsse man jetzt auch in Tschechien sparen. Dem Kauf eines Gebäudes in Brüssel habe die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht, sagte der Chefdiplomat der „Deník N“. Petříčeks Ressort ist mit der Aufgabe betraut, die organisatorischen Vorkehrungen für die Ratspräsidentschaft zu treffen.

Autor: Lothar Martin