Ehemaliger Studentenführer kritisiert Verharmlosung des Polizeieingriffs von November 1989

Der ehemalige Studentenführer und Politiker Martin Mejstřík kritisiert diejenigen, die den brutalen Eingriff der Polizei vom 17. November 1989 verharmlosen. Im Gespräch für das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen erinnerte er daran, dass damals fast 600 Menschen Verletzungen erlitten haben, mehrere haben dauerhafte Folgen. Es handelte sich um Schädel- und Wirbelbrüche und weitere schwere Verletzungen. Mejstřík studierte damals an der Theaterfakultät der Prager Akademie der Musischen Künste, die an der Spitze der streikenden Studenten stand. Er sagte, er möge die Bezeichnung „Samtene Revolution“ nicht so sehr, da sie wenigstens zu Beginn gar nicht samten war.

Mejstřík wies die Meinung zurück, dass 1989 kein Wille zum Verbot der Kommunistischen Partei bestanden hat. Er kritisierte zudem die Tatsache, dass die Kommunisten auch weiterhin auf der politischen Szene viel zu sagen haben. Er betonte zudem, dass damals eben die Studenten die Änderungen Richtung Demokratie durchgesetzt hatten. Er habe das Gefühl, man vergesse heutzutage die Studenten, die die Revolution gestartet und den Mut gezeigt hätten.