EU-Kommissar Spidla warnt vor Abkehr von sozialen Werten

Der für Sozialpolitik zuständige tschechische EU-Kommissar Vladimir Spidla hat vor einer Abkehr von den sozialen Grundwerten Europas gewarnt. Man dürfe diese Werte nicht über Bord werfen, sagte Spidla im Vorfeld eines informellen EU-Gipfels, der sich Ende Oktober in London vor allem mit sozialen Fragen beschäftigen soll. Spidla erwartet allerdings "keine Harmonie" bei diesem Treffen der Staats- und Regierungschefs. Zwar strebten alle 25 EU-Staaten nach sozialem Zusammenhalt der Gesellschaft, die Wege zu diesem Ziel seien jedoch umstritten, sagte er. Spidla bekräftigte außerdem seine Forderung, die Arbeitsmärkte der alten EU-Länder möglichst bald für Bürger der neuen Mitgliedstaaten zu öffnen. Auch Deutschland und Österreich würden von der Freizügigkeit profitieren, so der Sozialdemokrat. Zugleich sprach sich Spidla dafür aus, die soziale Sicherheit der Arbeitnehmer zu erhalten. Nur so könnten sie die Kreativität entwickeln, die Europas Wirtschaft im internationalen Wettbewerb dringend brauche.