Gesundheitsministerium: Abberufung von Štein ist illegaler Schritt

Der Verwaltungsrat der Militär-Krankenversicherung in Tschechien (VoZP) hat am Freitag den Direktor der Versicherung, Karel Štein, von seinem Posten abberufen. Diesen Vorgang qualifizierte das Gesundheitsministerium als einen „ungesetzlichen Schritt“. Es bezeichnete die Situation in der Versicherung als alarmierend und werde Maßnahmen einleiten, um einen möglichen Schaden von der Institution abzuwenden. Ex-Direktor Štein wiederum erklärte, dass er sich weiter für den Direktor der Versicherung halte. Er werde gegen diese Entscheidung alle Rechtsmittel einsetzen, die ihm zur Verfügung stünden, so Štein.

Der Abberufung Šteins vorausgegangen war eine „Palast-Revolution“ innerhalb des Verwaltungsrates. Neun von 15 Ratsmitgliedern hatten dafür gestimmt, die bisherige Ratsvorsitzende Jitka Šebková abzusetzen und an ihrer Stelle deren Stellvertreterin Lenka Poliaková einzusetzen. Es war auch Poliaková, die die Tagung des Verwaltungsrates für den Freitag einberufen hatte. Im Rat vertritt sie das Finanzministerium. Nach Meinung des Gesundheitsministeriums aber habe Poliaková zur Einberufung der Sitzung keinerlei Befugnis gehabt. Zudem gäbe es erhebliche Zweifel über die berechtigte Mitgliedschaft zweier Vertreter des Verwaltungsrats, betonte das Ministerium.

Autor: Lothar Martin