Hamáček und Seehofer für Ankerzentrum in Nordafrika

In Nordafrika soll das Pilotprojekt eines sogenannten Ankerzentrums für Flüchtlinge entstehen, die nach Europa wollen. Das Zentrum könnte beispielsweise in Libyen oder Ägypten errichtet werden, vor Ort würden die Anträge der Flüchtlinge auf Asyl in der EU geprüft. Einer solchen Lösung stimmten er und sein deutscher Amtskollege Horst Seehofer zu, sagte Tschechiens Innenminister Jan Hamáček nach einem Treffen mit Seehofer am Freitag.

Die Fragen der Migration sollten außerhalb der EU oder spätestens an der Grenze zur Union gelöst werden, erklärte Seehofer. Dieses Thema wolle er in Brüssel und Straßburg zur Sprache bringen, sobald sich die neuen Organe der EU nach der Europawahl konstituiert haben, ergänzte der Bundesinnenminister. Laut Hamáček ist die Zahl der Migranten in die EU derzeit niedriger als zur Zeit der Migrationskrise. Dazu habe die Schließung der sogenannten Balkanroute in Zusammenarbeit mit der Türkei beigetragen. Tschechien werde aber auch weiter europäische Staaten unterstützen, die Probleme mit dem Ansturm von Flüchtlingen haben. Dazu gehörten auch Nicht-EU-Länder wie Nordmazedonien oder Serbien, bestätigte Hamáček.

Autor: Lothar Martin