Industrieministerium bietet Gemeinden der Endlager-Vorauswahl Ausgleich an

Das Ministerium für Industrie und Handel wird Gemeinden, die als Standort für das hierzulande geplante atomare Endlager ausgesucht wurden, einen Ausgleich von insgesamt 53 Millionen Kronen (2 Millionen Euro) anbieten. Jede der 53 betroffenen Gemeinden würde so eine Million Kronen (39.000 Euro) nur dafür erhalten, dass man mit ihnen in den zurückliegenden Jahren über dieses strittige Thema diskutiert habe. Das sagte Industrieminister Karel Havlíček (parteilos) nach einem Treffen mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen am Mittwoch in Prag. Das Geld soll frühestens im Januar 2021 ausgezahlt werden.

Das Treffen mit den Bürgermeistern habe in einer seriösen und konfrontationslosen Atmosphäre stattgefunden, ergänzte Havlíček. Gegenwärtig werden neun Standorte geprüft, die für die Errichtung des Endlagers in Frage kommen. Die neun Lokalitäten schließen insgesamt 53 Gemeinden ein. Laut dem Ministerium sollen bis zum 30. Juni 2020 vier Standorte in die engere Auswahl kommen. Im Jahr 2025 sollen dann der endgültige Lagerort und eine Ersatzlösung feststehen. Das atomare Endlager soll spätestens bis zum Jahr 2065 errichtet sein.