Kardinal Duka: erreichte Übereinkunft zwischen Staat und Kirchen ist von historischer Bedeutung

Die Übereinkunft über den finanziellen Ausgleich zwischen Staat und Kirchen sei nach Kardinal Dominik Duka von historischer Bedeutung. Es handle sich um die einzige mögliche Kompromisslösung. Sowohl der Staat als auch die Kirchen hätten bei den Verhandlungen nachgeben müssen, erklärte der Prager Erzbischof am Freitag. Die tschechische Regierung verhandelt nun über die konkrete Form der Entschädigung der Kirchen. Der kleinste Koalitionspartner, der Partei der öffentlichen Angelegenheiten, verlangt dabei die Verschiebung der Entschädigungszahlungen auf die Zeit, wenn die tschechische Wirtschaft wachsen wird.

Im vergangenen Jahr war die Regierung mit den Kirchen übereingekommen, dass sie ein Entschädigungsgesetz entwirft. Laut Übereinkunft sollen die Kirchen 56 Prozent des Eigentums zurückerhalten, das ihnen der Staat nach dem Zweiten Weltkrieg abgenommen hat. Zudem sollen sie mit umgerechnet 2,36 Milliarden Euro entschädigt werden. Die reale Entschädigungssumme dürfte aber deutlich höher liegen. Da der Staat das Geld über eine Dauer von 30 Jahren auszahlen will, könnte die Endsumme wegen des Inflationsausgleichs bei umgerechnet bis zu 3,84 Milliarden Euro liegen.