Krimineller Anschlag in Prag: Polizei geht von Bandenkrieg aus

Einen Tag nach dem blutigen Handgranatenanschlag im Zentrum von Prag ging die tschechische Polizei am Montag von Auseinandersetzungen rivalisierender Banden aus. Das Attentat auf den aus Israel stammenden Besitzer eines Spielcasinos forderte am Sonntag 18 Verletzte. Bis auf eine US-Amerikanerin mit einer Bauchwunde und einem Briten mit einer Schulterverletzung hatten alle Opfer die Krankenhäuser der tschechischen Hauptstadt bis zum Montag wieder verlassen, informierte ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums. Bei dem Anschlag waren unter anderem fünf Briten, vier Iren und drei US-Bürger verletzt worden. Auf der Suche nach dem Täter habe man die deutsche Polizei sowie Interpol eingeschaltet und ein Phantombild veröffentlicht, sagte ein Prager Behördensprecher. Die Ermittler seien dem Täter auf der Spur", hieß es. Tschechische Zeitungen wiederum berichteten in ihren Montag-Ausgaben, dass die Detonation in der belebten Fußgängerzone am Sonntag leicht noch schlimmere Folgen hätte haben können. Wäre die Handgranate nicht unter dem gepanzerten Wagen explodiert, hätte es Tote geben können, wurde ein Waffenexperte zitiert.

Autor: Lothar Martin