Mordanklage gegen Ex-Agenten des tschechoslowakischen Geheimdienstes

Rund 49 Jahre nach einem Attentat auf einen französischen Politiker ist in Prag Mordanklage gegen zwei ehemalige Mitarbeiter des tschechoslowakischen Geheimdienstes erhoben worden. Die Agenten hatten im Mai 1957 dem damaligen Straßburger Präfekten André Tremeaud eine Paketbombe geschickt, bei deren Explosion Tremeauds Frau getötet worden war. Die tschechische Staatsanwaltschaft habe die vom Prager Amt zur Untersuchung kommunistischer Verbrechen (UDV) vorgelegten Beweise als für eine Anklage ausreichend anerkannt, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag. Die Agenten hatten den Anschlag als Tat deutscher Neonazis getarnt, um die deutsch-französische Aussöhnung zu stören.

Autor: Lothar Martin