Nachkommen von Unternehmer Baťa fordern von Slowakei Entschädigung

Die Erben des tschechischen Unternehmers Jan Antonín Baťa haben die Slowakei zur Zahlung einer milliardenschweren Entschädigung aufgefordert. Mit der Entschädigung sollen die Ansprüche der Nachkommen kompensiert werden auf das Eigentum des Vorfahren, das die Slowakei auf der Grundlage der so genannten Beneš-Dekrete konfisziert hat. Der Rechtsvertreter der Verwandten von Baťa, Tomáš Pecina bestätigte, dass die Forderung seiner Mandanten bei einer Entschädigungssumme von einer Milliarde Euro liege. Der Enkel von Jan Antonín Baťa, John Nash, wollte die Forderung nicht kommentieren, erklärte aber, dass weitere Details dazu in der kommenden Woche veröffentlicht würden. Seiner Meinung nach aber sei der Anspruch auf Entschädigung, den er und seine Verwandten gegenüber der Slowakei erheben, rechtlich und moralisch sehr stark legitimiert, sagte Nash der Tageszeitung „Hospodářské noviny“.

Jan Antonín Baťa war der Stiefbruder des einstigen Schuhfabrikanten Tomáš Baťa. Nach dem Tod des Stiefbruders im Jahr 1932 hatte Jan Antonín Baťa die Firma übernommen, bevor er 1941 nach Brasilien ausreiste. In seiner Abwesenheit hat das Nationalgericht der Tschechoslowakei den Unternehmer nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Verräter und Kollaborateur gestempelt. Daraufhin wurde das Eigentum von Baťa verstaatlicht.