NÚKIB: Hinter Hackerangriff auf Diplomatie in Prag steht fremder Staat

Hinter dem letzten Hackerangriff auf das tschechische Außenministerium steht eine ausländische Staatsmacht. Zu diesem Schluss gelangt das tschechische Amt für Cyber- und Informationssicherheit (NÚKIB) in einem Bericht, den es am Dienstag an den Senatsausschuss für Verteidigung und Sicherheit weitergeleitet hat. Der Ausschuss hat daraufhin die Regierung aufgefordert, der Cybersicherheit ihre allumfassende Aufmerksamkeit zu widmen und dafür im Haushalt die entsprechenden Mittel bereitzustellen.

Nach Informationen des Internetportals Deník N stehe hinter der im Juni ausgeübten Hackerattacke auf die tschechische Diplomatie mit großer Wahrscheinlichkeit der russische Militärgeheimdienst GRU. Wie Deník N weiter schreibt, wurde der Angriff von eigenen Spezialisten für Cybersicherheit aufgedeckt. Ziel der Angreifer war die E-Mail-Kommunikation des Ressorts. Empfindliche Daten seien jedoch nicht entwendet worden, da die Hacker lediglich ins äußere Netz eindringen konnten, hieß es damals. Der Senatsausschuss konstatierte indes auf seiner Sitzung am Dienstag mit Besorgnis, dass dieser Vorfall „nach Informationen des NÚKIB durch eine ausländische Staatsmacht begangen worden sei“.

Autor: Lothar Martin