Palach-Gedenken: In Prag und Všetaty wurde an Selbstverbrennung des Studenten erinnert

In Tschechien wurde am Samstag bei zwei Veranstaltungen an die Selbstverbrennung von Jan Palach vor fast genau 43 Jahren erinnert. So kamen in Prag am Grab des Studenten, der sich aus Protest gegen die sowjetische Invasion am 16. Januar 1969 angezündet hatte und drei Tage später an seinen schweren Verbrennungen gestorben war, mehrere Dutzend Menschen zusammen. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. In Palachs mittelböhmischem Heimatort Všetaty versammelten sich etwa 100 Menschen im dortigen Kino, um an die Selbstverbrennung zu erinnern. Palach wollte mit seiner Tat die Menschen zum Widerstand aufrütteln, sagte der Leiter des Nationalmuseums, Michal Lukeš. Das Haus von Palachs Familie in Všetaty wird derzeit renoviert und soll danach als Museum dienen.

Jan Palach, Student an der Prager Karlsuniversität, hatte sich auf dem Wenzelsplatz in der tschechischen Hauptstadt selbst angezündet. Sein Begräbnis am 25. Januar 1969 wurde zu einer landesweiten Demonstration für Freiheit und Demokratie.

Autor: Till Janzer