Polizeipräsident Martinů tritt zu Ende des Jahres zurück

Polizeipräsident Oldřich Martinů tritt zu Ende des Jahres von seinem Amt zurück. Dies gab Martinů nach einem Gespräch mit Staatspräsident Václav Klaus am Mittwochmittag bekannt. Auf den Rücktritt des Polizeipräsidenten hatte sich die Regierungskoalition bei ihrem Krisengespräch bei Klaus am Dienstag geeinigt. Er sei bereit, die Ergebnisse des Treffens der Koalitionsspitzen zu akzeptieren, erklärte Oldřich Martinů. Der Chef der tschechischen Polizei kann nur bei schweren Verfehlungen direkt abberufen werden, ansonsten kann ihm ein Rücktritt nur nahegelegt werden. Genau dies hatte Innenminister Radek John von der Partei der öffentlichen Angelegenheiten Anfang Dezember gemacht. Zur Begründung hatte John unter anderem Probleme in der Führung der direkt dem Polizeipräsidium unterstellten Polizei-Sondereinheiten genannt und das Durchsickern interner Informationen an die Öffentlichkeit. Martinů wird bei der Polizei bleiben und bewirbt sich unter anderem um eine Anstellung bei Europol.

Autor: Till Janzer