Präsident Klaus wird den in Deutschland gefassten Tschechen vorläufig nicht begnadigen

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus denkt angeblich vorläufig nicht daran, den geflüchteten Häftling Rostislav Roztocil zu begnadigen. Das sagte Roztocils Freund Philipp Janyr am Mittwoch gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Roztocil wurde vor zwanzig Jahren in der damaligen Tschechoslowakei für den Mord an einem ägyptischen Studenten in Abwesenheit zur Höchststrafe verurteilt. Das Landkreisgericht in Prag verhandelt zurzeit über eine Wiederaufnahme des Prozesses. Roztocil flüchtete gemeinsam mit einem weiteren Häftling im November dieses Jahres aus einem Gefängnis in Plzen / Pilsen. Nach einigen Tagen wurde er in Deutschland gefasst. Justizminister Pavel Nemec ließ bereits früher verlauten, dass er die Richtigkeit der Entscheidungen der Gerichte in Roztocils Fall anzweifelt. Noch vor Roztocils Flucht ließ der Minister die Akte überprüfen.