Regierung legt erste Konzepte zur Wiederbelebung der Wirtschaft vor

Die tschechische Wirtschaft ist durch das Coronavirus und die gegen ihn erfolgten Maßnahmen der Regierung gelähmt. Finanzministerin Alena Schillerová (parteilos) rechnet damit, dass die Wiederbelebung der Ökonomie im dritten Quartal des Jahres eintreten sollte. Deshalb habe sie einen neuen Haushaltsplan erstellt, der ein Defizit von 200 Milliarden Kronen (8,4 Milliarden Euro) vorsieht. Sollte die Pandemie indes noch länger dauern, müsse sie den Etat noch einmal überarbeiten, sagte Schillerová am Sonntag in einer Diskussionsrunde des privaten Fernsehsenders Prima.

Auch wenn das Ende der Pandemie noch nicht abzusehen ist, so bereitet die Regierung bereits Szenarien vor, wie man den Unternehmen wieder schrittweise Leben einhauchen kann. Dazu lege man jeweilige Gruppen von Firmen fest, in denen man unter Berücksichtigung des Zwei-Meter-Sicherheitsabstandes relativ frühzeitig wieder arbeiten könne. Restaurants oder Bibliotheken kämen dafür nicht in Frage. Vielmehr gehe es um Industrie- und Exportbetriebe, an die Zehntausende Arbeitsplätze geknüpft seien, sagte der Minister für Industrie, Handel und Verkehr, Karel Havlíček (parteilos) in der Debatte. Nach Auffassung von Havlíček könnten der Wirtschaft bis zum 30. Juni Ressourcen von 600 bis 700 Milliarden Kronen (22 bis 26 Milliarden Euro) fehlen.

Autor: Lothar Martin