Spannungen im Institut für Studium totalitärer Regime (ÚSTR)

Das staatliche Institut für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) wird erneut zur Zielscheibe politischer Auseinandersetzungen zwischen den Regierungsparteien und der Opposition. Einige Mitglieder des Kollegiums des Institutsleiters Daniel Herman beschuldigten vor kurzem den Rat, er habe vor, das Institut zu paralysieren. Sie erklärten, dass die Ratsvorsitzende Petruška Šustrová sowie drei weitere Ratsmitglieder ihre Absicht nicht verheimlichen, das Institut allmählich aufzulösen. Herman erinnerte zuvor auf einer Konferenz im Senat des Parlaments daran, dass das Institut sowie das ihm angeschlossene Archiv der Sicherheitskräfte (ABS) aus fachlicher Sicht nie so gut wie jetzt funktionierten. Die Aufbewahrung der Akten der Sicherheitsorgane des kommunistischen Regimes sowie Unterlage aus der NS-Zeit an einem Ort und deren Öffnung für Forscher, ist laut Herman eine bessere Lösung, als die Dokumente bei den zentralen Machtorganen unter strenger Geheimhaltung liegen zu lassen. Nach der Sitzung des Rats des Instituts am Dienstag erklärte Ratsvorsitzende Šustrová, der Rat habe nicht über die Abberufung des Institutsleiters Daniel Herman verhandelt, sie könne dies aber in der Zukunft nicht ausschließen.