Tschechische Führerscheine sind künftig schwieriger zu erlangen

Die tschechische Regierung hat den so genannten Führerscheintourismus nach Tschechien eingeschränkt. Ab sofort erhalte ein erfolgreicher Fahrschüler die tschechische Fahrerlaubnis nur dann, wenn er hierzulande auch einen festen Wohnsitz nachweisen könne, teilte das Verkehrsministerium in Prag am Montag mit. Seit dem EU-Beitritt des Landes am 1. Mai 2004 hatten viele Deutsche und Österreicher, die in ihrer Heimat mit einem Fahrverbot belegt sind, diese Sperre mit einem in Tschechien erworbenen Führerschein umgangen. Die jetzt von den Prager Behörden umgesetzte EU-Richtlinie zur Wohnsitzregelung schränke diesen Führerscheintourismus ein, hieß es. Die Regel gelte auch für Tschechen und sei daher nicht diskriminierend, sagte eine Ministeriumssprecherin. Zudem sei es Ausländern weiter freigestellt, den Fahrunterricht und die Prüfungen in Tschechien zu absolvieren. Einen Führerschein gebe es aber nur für Personen, die in Tschechien lebten. Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Prag haben seit dem EU- Beitritt des Landes rund 2000 Deutsche und etwa 90 Österreicher einen tschechischen Führerschein erhalten. Mit diesem dürfen sie in der Regel auch in ihrer Heimat fahren.