Tschechische Senatoren schlagen 25 Persönlichkeiten für Staatsauszeichnung vor

Der Senat hat heute die Gründung des Institutes für das Studium totalitärer Regime gebilligt. Die obere Kammer des tschechischen Parlaments stimmte über die unveränderte Gesetzesvorlage ab, die bereits vom Abgeordnetenhaus verabschiedet wurde. Das neue Institut soll eine verbesserte Archivierung wie auch Analyse und Zugänglichkeit der Dokumente aus der Zeit der faschistischen und der kommunistischen Diktatur ermöglichen.

Der Senat hat auf seiner Sitzung auch über die Namen von 25 Persönlichkeiten entschieden, die er Präsident Vaclav Klaus für eine hohe Staatsauszeichnung vorschlagen wird. Neben dem Schriftsteller Arnost Lustig, dem Bildhauer Vaclav Preclik oder dem Historiker Zdenek Mahler befinden sich auf der Namensliste bereits zum vierten Mal auch die Angehörigen der antikommunistischen Widerstandsgruppe der Brüder Masin. Diesmal schlugen jedoch die Senatoren vor, ihnen nicht den Staatsorden des Weißen Löwen, sondern die Medaille Für Heldentum zu verleihen.

Nach dem kommunistischen Putsch 1948 organisierten die Brüder Masin einen bewaffneten Aufstand gegen das Regime. Nachdem ihre Pläne gescheitert waren, konnten sich Ctirad und Josef Masin 1953 über die Ex-DDR nach Westberlin durchschlagen. Auf der Flucht töteten sie sechs bewaffnete Personen. Gegen ihre Auszeichnung protestierten heute traditionsgemäß links orientierte Politiker.