Tschechische und deutsche Umweltschützer protestieren gegen Elbe-Staustufe Děčín

Deutsche und tschechische Umweltschützer sind am Dienstag mit einem beherzten Sprung ins kühle Elbwasser zu einem Protestschwimmen gegen die bei Děčín / Tetschen in Nordböhmen geplante Staustufe aufgebrochen. Die sechs Schwimmer von BUND und Arnika wollen am Mittwoch den Kirchentag im 70 Kilometer entfernten Dresden erreichen. Unterwegs ist geplant, an der Stelle des künftigen Stauwehrs ein zwei Meter hohes Plakat über die Elbe zu spannen, um die Ausmaße des Baus zu verdeutlichen. Die Umweltschützer kämpfen seit Jahren grenzüberschreitend gegen die tschechischen Staustufenpläne, die die einzigartige Flusslandschaft der Elbe gefährden könnten. Jeder Eingriff in den Flusslauf durch den Menschen räche sich später, sagte Jana Vitnerová von Arnika.

In Tschechien wird das Projekt derzeit vom Umweltministerium auf Herz und Nieren geprüft. In der vergangenen Woche erlitten die Pläne der tschechischen Wasserstraßendirektion eine kleine Niederlage. Das Ministerium verlangte Nachbesserungen - laut tschechischen Medienberichten soll insbesondere auch die Kommunikation mit den Umweltverbänden verbessert werden. Die Wasserstraßendirektion rechnet dennoch nicht mit einer Verzögerung. Mit dem Bau werde ohnehin nicht vor 2013 begonnen, hieß es. Die Staustufen sollen den Pegel regulieren und damit Reedern den Güterverkehr auf der Elbe an 345 Tagen im Jahr ermöglichen - unabhängig vom Niederschlag.

Autor: Till Janzer