Vaclav Havel kritisiert «fieberhafte Jagd» nach Auslands-Investoren

Der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel hat die «fieberhafte Jagd» der mitteleuropäischen Länder auf Investoren kritisiert. "Unsere Städte sind umzingelt von Gewerbegebieten", so Havel, "die wir Ausländern wie eine Prostituierte anbieten. Wenn der Investor dann nach fünf Jahren wegen der niedrigeren Löhne nach Pakistan zieht, bleibt dort als Erbe unserer Kurzsichtigkeit nur ein postmodernes Nichts», sagte der Ex-Präsident am Mittwoch während einer Konferenz in Prag. Weiter kritisierte Havel das Streben der Europäischen Union, die USA einzuholen. Ein so "einzigartiges Bündnis" wie die EU sollte größere Ambitionen haben als ewig steigendes Wachstum, so Havel.