Zeitung „Právo“: Polizei hörte in Pandur-Causa auch Journalisten ab

Die Polizisten der Abteilung zur Enthüllung des organisierten Verbrechens haben im Jahr 2011 zwei Journalisten der Tageszeitungen „Právo“ und „Mladá fronta Dnes“ sowie hochrangige Vertreter von Polizei und Justiz abgehört. Die gezielten Lauschangriffe waren Bestandteil der Ermittlungen in der Causa um die aus Österreich gekauften Radpanzer Pandur. Es sei darum gegangen, die Identität eines in der Affäre geheim gehaltenen Zeugen zu enttarnen, schreibt die „Právo“ in ihrer Samstagausgabe.

Die Überwachung von Gesprächen der Journalisten Janek Kroupa (Mladá fronta Dnes) und Jakub Svoboda (Právo) wurde im Juli 2011 vom Bezirksgericht in Ostrava / Ostrau angeordnet. Zudem durfte die Polizei-Spezialeinheit auch einige verdächtige Kollegen sowie Justizbeamte abhören, informierte „Právo“. Der Lauschangriff auf Journalisten sei ein echtes Problem, sagte Kroupa in einer ersten Reaktion auf die „Enthüllungen“ in der Tagespresse. Er und seine Kollegen würden kein Gesetz verletzen, sondern nur recherchieren, um Fakten zu sammeln, sie zu überprüfen und dann darüber zu schreiben, erklärte Kroupa. Der seinerzeit gesuchte geheime Zeuge war übrigens der Manager des österreichischen Lieferanten der Pandur-Radpanzer, Stephan Szücs.

Autor: Lothar Martin