Event am Prager Vyšehrad: Kufenflitzer jagen 365 Meter lange Abfahrt hinab

Ilustrationsfoto: Red Bull Canada, CC-BY-SA-3.0

In Prag steht demnächst wieder eine nicht ganz alltägliche Aktion auf dem Programm: die Sportveranstaltung Red Bull Crashed Ice. Sie wird am 7. Februar in der tschechischen Hauptstadt ausgetragen. Sie wollen wissen, was es mit diesem Rennen auf sich hat? Die Antwort auf diese und weitere Fragen erhalten Sie aus dem Gespräch, das Patrick Gschwend mit Lothar Martin geführt hat:

Ilustrationsfoto: Red Bull Canada,  CC-BY-SA-3.0
Was ist das eigentlich, das Crashed Ice?

„Das Rennen gehört zu den so genannten Adrenalin-Sportarten, die immer populärer werden. Es ist etwas Ähnliches wie der bereits olympische Skicross, doch – wie es der Name bereits andeutet – es ist ein Abfahrtslauf auf Schlittschuhen! Für unsere heutige Zeit ist es schon ganz normal, dass viele Leute ihre Grenzen austesten wollen, und dieser Sport gibt ihnen eine weitere Möglichkeit dazu. Zugelassen ist dieses Schlittschuhrennen im Eiskanal jedoch nur für wirklich gute Kufenflitzer, die zudem geschützt sein müssen, und zwar ähnlich wie beim Eishockey mit Schienbein-, Knie- und Ellenbogen-Schützern und natürlich mit einem Helm.“

Wie lange gibt es diesen Sport schon und hat ein solches Rennen schon einmal in Tschechien stattgefunden?

„Also die Idee zu diesem Sportevent hatte Ende der 90er Jahre ein Österreicher, und zwar der Fotograf und Journalist Stefan Aufschnaiter. Von der Idee bis zur ersten Umsetzung eines solchen Rennens war es kein allzu langer Weg: Die in Österreich ansässige Firma Red Bull, die bekannt dafür ist, den neuzeitlichen Eventsport recht nachhaltig zu unterstützen, nahm sich sehr schnell auch dieser Sportart an. So fand schon im Jahr 2001 in Stockholm das erste Rennen im Crashed-Ice-Racing statt. Das bevorstehende Event in Prag wird das 14. Rennen dieser Art sein, aber es ist nicht das erste in der Moldaumetropole. Schon vor vier Jahren waren die Abfahrtsläufer auf Kufen in Prag zu Gast. Im Jahr 2005 rasten sie unterhalb der Prager Burg die Neruda-Straße hinab, diesmal wird das Rennen unterhalb der Vyšehrad-Festung ausgetragen.“

Und was dürfen die Zuschauer von diesem Rennen erwarten?

„Natürlich beste Unterhaltung, Spannung und jede Menge Nervenkitzel. Am Freitag, dem 6. Februar, wird am Abend zunächst die Qualifikation ausgetragen. Die Rennen der besten 64 Läufer beginnen am Samstag um 17.30 Uhr. Am Start sind 120 Läufer aus 14 Ländern, in einem Lauf treten jeweils vier gegeneinander an, von denen sich der jeweils Erste und Zweite für die nächste Runde qualifizieren. Die Finals der Frauen und Männer sollen gegen halb Acht Uhr abends stattfinden. Es wird auch ein Rennen mit Prominenten und ein Rennen von Eishockeystars geben, für die zum Beispiel die ehemaligen NHL-Spieler Dominik Hašek, Petr Nedvěd und Martin Straka zugesagt haben. Die anspruchsvolle Strecke, die zum Schutz der Aktiven und der Zuschauer mit festen Banden eingegrenzt wird, ist 365 Meter lang. Der Sieger des Rennens erhält einen Seat Ibiza, alle weiteren Platzierten ein abgestuftes Preisgeld.“

Autor: Lothar Martin
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