Festival „Dvořáks Prag“: Dvořák Collection, Kammermusik und Orchester von Weltrang

Foto: Tschechisches Fernsehen

Das Musikfestival „Dvořáks Prag“ steht bevor und bietet vom 7. bis 23. September rund zwanzig Konzerte. Dirigent Christoph von Dohnányi und das London Philharmonic Orchestra, die Academy of St. Martin in the Fields und die deutsche Klarinettistin Sabine Mayer, das Tonhalle Orchestra Zürich mit der georgischen Violinistin Lisa Batiaschwili und dem französischen Cellisten Gautier Capuçon - das sind einige der Künstler, die in Prag konzertieren werden.

Foto: Tschechisches Fernsehen
Das Festival beginnt am Montag im Prager Konzerthaus Rudolfinum. Bereits am Wochenende laden die Veranstalter aber zu einem Auftakt ein – einer Reise auf den Spuren von Antonín Dvořák. Marek Vrabec ist der künstlerische Leiter des Festivals:

„In diesem Jahr können sich Interessenten auf den Besuch von Orten freuen, die Antonín Dvořák besonders am Herzen lagen. Wir fahren nach Vysoká bei Příbram. Dank des Entgegenkommens der Familie Dvořák können wir dort unsere Ehrengäste und die Öffentlichkeit in die Villa Rusalka einladen, Dvořáks einstigen Sommersitz. Und auf den Spuren von Antonín Dvořák begeben wir uns in die kleine Kirche in Třebsko. Der Komponist besuchte dort regelmäßig den Gottesdienst und schenkte dem Gotteshaus eine Orgel. In dieser Kirche veranstalten wir ein Konzert.“

Marek Vrabec  (Foto: Jan Sklenář,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Zum eigentlichen Festival kommen Solisten, Dirigenten, Spitzenorchester und Kammerensembles aus der ganzen Welt nach Prag. Eine prominente Position als Gastgeber des Festivals hat die Tschechische Philharmonie. Das Programm gliedere sich in drei Sparten – Dvořák Collection, Kammermusik und Orchester von Weltrang, betont der künstlerische Leiter Marek Vrabec:

„Dvořák Collection ist eine Serie großer symphonischer Werke von Antonín Dvořák. Wir haben im vergangenen Jahr alle ungeraden Symphonien aufgeführt, in diesem Jahr machen wir logischerweise mit den geraden weiter. Seine Zweite Symphonie wird im Eröffnungskonzert am 7. September gespielt. Als Solist tritt der phänomenale Yo Yo Ma auf.“

Yo Yo Ma | Foto: Ralph Daily,  Wikimedia Commons,  CC BY 2.0
Der US-amerikanische Cellist ist auch der diesjährige Träger des Antonín-Dvořák-Preises, der vom Festival verliehen wird. Er spielt Dvořáks berühmtes Cello-Konzert h-Moll. Wer nicht in den Saal im Rudolfinum kommt, kann eine Live-Übertragung des Konzerts auf dem Wenzelsplatz verfolgen. Als ein Festival im Festival mit einer besonderen Atmosphäre bezeichnet Marek Vrabec die Kammermusikreihe. Ihr Kurator ist in diesem Jahr der Pianist Ivo Kahánek:

„Ich habe mich bemüht, meine eigenen musikalischen Präferenzen und Wünsche und die Perspektive des Publikums zu kombinieren. Irgendwo zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Programm. Einerseits sollten es bekannte und für die Hörer attraktive Stücke sein, andererseits wollte ich weniger bekannte Werke präsentieren, die mit den erstgenannten in eine interessante Beziehung treten.“

Federico Colli  (Foto: YouTube)
Dvořáks Prag denkt auch an junge Talente. Der zweite Freitag der Festspiele gilt daher als der sogenannte D-Day, also Debüt-Tag. Marek Vrabec:

„Ich bin überzeugt, dass solch ein Festival jungen Musikern Raum bieten muss. Gerade solche Gelegenheiten können ihre weitere Entwicklung und Karriere prägen. Wir präsentieren zwei Debütanten, die aber keine Anfänger sind. Sie haben bereits bedeutende Erfolge in internationalen Musikwettbewerben erreicht, auf großen Bühnen gespielt, nicht aber in Prag und in Tschechien. Es sind der italienische Pianist Federico Colli, der Sieger des Liszt-Wettbewerbs in Leeds, und der junge tschechische Geigenspieler und Sieger im Wiener Fritz-Kreisler-Wettbewerb, Jan Mráček.“

Arvo Pärt  (Foto: Woesinger,  CC BY-SA 2.0)
Das Festival kehrt mit seinem Programm nach einem Jahr Pause auch in den Veitsdom auf dem Hradschin zurück. Dort werden zum Abschluss der Festspiele Vokalwerke des estnischen Komponisten Arvo Pärt erklingen.

Mehr zum Programm finden Sie unter www.dvorakovapraha.cz.