Henriette Becker über ihre Freiwilligenarbeit in Holesov

Jüdischer Friedhof in Holesov (Foto: Jitka Erbenová, CC BY-SA 3.0 Unported)

In unseren Sendungen haben wir Sie über die Freiwilligenarbeit in Tschechien bereits mehrmals informiert. Zuletzt berichteten wir über die geplante Freiwilligenarbeit im mährischen Holesov. Nun ist es soweit - junge Menschen aus sechs Ländern beteiligen sich dort an der Renovierung der dortigen jüdischen Sehenswürdigkeiten.

Jüdischer Friedhof in Holesov  (Foto: Jitka Erbenová,  CC BY-SA 3.0 Unported)
In unseren Sendungen haben wir Sie über die Freiwilligenarbeit in Tschechien bereits mehrmals informiert. Zuletzt berichteten wir über die geplante Freiwilligenarbeit im mährischen Holesov. Nun ist es soweit - junge Menschen aus sechs Ländern beteiligen sich dort an der Renovierung der dortigen jüdischen Sehenswürdigkeiten. Die Helfer sind auf Initiative der tschechischen Vereinigung für Freiwilligenarbeit INEX, der Gesellschaft Judaica Holesov und der Jüdischen Gemeinde in Brno nach Holesov gekommen. Eine der Freiwilligen in Holesov ist Henriette Becker. Sie kommt aus Chemnitz und studiert Sozialarbeit. Ich fragte sie danach, wie sie über die Möglichkeit erfuhr, in Holesov zu arbeiten:

"Über die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste - die bieten verschiedene Projekte in verschiedenen Ländern an. Ich habe mich für den jüdischen Aspekt interessiert, deswegen habe ich mich für Holesov entschieden."

"Was alles wird da gemacht, wie sieht der Alltag einer Freiwilligen aus?"

"Wir stehen früh auf und beginnen meistens auf dem Friedhof entweder die Gräber zu reinigen, d.h. das Gras zu entfernen, und die Jungen, die arbeiten in der Synagoge. Wir sind seit einer Woche da, arbeiten auf dem Friedhof, auf dem Friedhof sind sehr viele Gräber, die zugewachsen sind, und uns ist es gelungen, einige vom gras freizumachen."

"Haben Sie auch die Möglichkeit, mit den Bewohnern von Holesov in Kontakt zu kommen?"

Jüdischer Friedhof in Holesov  (Foto: Jitka Erbenová,  CC BY-SA 3.0 Unported)
"Ja, hier fand ein jüdisches Festival statt und wir hatten die Möglichkeit, an einem Gottesdienst in der Synagoge teilzunehmen und jüdische Konzerte zu hören und ein junger Mensch aus Tschechien hat versucht, uns jüdische Tänze beizubringen."

"Haben Sie es gelernt?"

"Ja, wir haben es versucht."

"Sie haben gesagt, dass Sie sich für den jüdischen Aspekt interessieren. Ist es das erste Mal, dass Sie an einer ähnlichen Aktion teilnehmen?"

"Sie haben mich nach dem jüdischen Aspekt gefragt - ich habe ein halbes Jahr in Israel gelebt - in verschiedenen Kibbuzim - und deswegen interessiert mich der jüdische Aspekt und ein bisschen volontary service ist dabei, weil mich die verschiedenen Nationen interessieren, die hier zusammenkommen."

"Können Sie schon beurteilen, was Ihnen dieser Aufenthalt in Tschechien gebracht hat?"

Jüdischer Friedhof in Holesov  (Foto: Jitka Erbenová,  CC BY-SA 3.0 Unported)
"Ich denke, ich hatte Einsicht in die jüdische Kultur in Holesov - das war sehr gut. Aber ich denke, dass die jungen Tschechen, die hier mit uns zusammen sind, nicht wirklich in Austausch mit uns gekommen sind - ich denke aufgrund von Sprachproblemen."

"Meinen Sie, dass die Sprachprobleme wirklich so groß sind, dass es zu keinem Erfahrungsaustausch kam?"

"Es kommt schon zum Erfahrungsaustausch. Ich habe gesagt - wir haben das Tanzen von einem jungen Tschechen gelernt und wir haben auch mit anderen jungen Tschechen zu tun, aber ich denke schon, dass die Sprache der Eintritt ist für die Kultur eines Landes."