Sterne schauen und noch mehr – Brünner Planetarium

Brünner Planetarium (Foto: CC BY-SA 3.0 cz)

Die deutsche Zeitschrift Geo hat eine Liste der zehn schönsten Planetarien Europas erstellt. Darunter befindet sich auch die Sternwarte im südmährischen Brno / Brünn.

Foto: Brünner Planetarium  (Foto: CC BY-SA 3.0 cz)

Jiří Dušek,  foto:  (Foto: Zdeňka Kuchyňová)
Der slowakische Astrophysiker Nobert Werner erläutert die dunkle Seite des Kosmos. Schwarze Löcher oder dunkle Materie sind sein Thema – und warum sie sich immer noch unserer Erforschung verschließen. Solche und andere Vorträge finden regelmäßig im Brünner Planetarium statt. Und zwar in einem Vortragssaal, der sich Digitarium nennt. Dort wölbt sich über den Köpfen ein riesiger Bildschirm. Auf diesen lässt sich per Computertechnologie aber nicht nur ein getreues Modell des Weltalls zaubern, sondern auch die Bilder zu ganz anderen Themen – wie der Welt der Mikroben oder auch der mathematischen Paradoxa.

Das Magazin Geo erwähnt ausdrücklich das Digitarium in seinem kleinen Portrait. Jiří Dušek leitet das Brünner Planetarium:

„Solche Auszeichnungen sind angenehm. Wir haben schon den einen oder anderen Preis erhalten für die Architektur des Gebäudes. Das ist allerdings schon einige Jahre her.“

In Brünn ist man auch froh über die Gesellschaft, in die man durch die Liste von Geo geraten ist.

Brünner Planetarium  (Foto: CC BY-SA 3.0 cz)
„Es sind die besten Namen überhaupt. Die meisten der neun weiteren Planetarien habe ich auch schon besucht. Dazu gehört zum Beispiel jenes in Valencia sowie das in Hamburg, mit dem wir schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten. Weiter finden sich dort die Urania in Wien oder die Sternwarte im polnischen Toruń“, sagt Dušek.

Ab 1954 besaß Brünn zunächst eine Sternwarte, sie bestand aus einer Kuppel und einem kleinen Fernrohr. Erst in den 1980er Jahren kam ein großes Planetarium hinzu. Das sollte in den Nuller Jahren renoviert werden. Letztlich wurde das Gebäude komplett entkernt und zu Teilen ein neues gebaut. Der Direktor:

„Unser Planetarium unterscheidet sich von den anderen auf der Welt besonders dadurch, dass es ganz in Weiß gehalten ist. Meist wird ja Schwarz mit dem Weltraum in Verbindung gebracht, und die Planetarien sind daher dunkel und verschlossen. Der Architekt Martin Rudiš hat aber einen komplett anderen Entwurf umgesetzt. Alles ist verglast oder schneeweiß. Und man kann durch das Gebäude hindurchsehen, was einzigartig ist.“

Brünner Planetarium  (Foto: CC BY-SA 3.0 cz)
Rund 150.000 Besucher kommen jedes Jahr zu den Sternenguckern nach Brünn. Die Saison beginnt im Oktober und läuft bis zum Mai des darauffolgenden Jahres. Jiří Dušek nennt das derzeitige Highlight:

„Aktuell haben wir eine wirklich tolle Sendung im Programm. Sie nennt sich ‚Die Geschichte der ewigen Reisenden‘. Es geht um die beiden Voyager-Sonden, die seit Ende der 1970er Jahre das Weltall durchqueren. Sie sind schon an allen Planeten unseres Sonnensystems vorbeigekommen.“

Im Übrigen plant das Planetarium bereits für die kommende Saison. Da will man zum Beispiel die Stadt Brünn in einer 360-Grad-Rundumsicht vorstellen – und zwar von oben und von unten.