Tschechien im Fed-Cup-Finale: Kvitová und Co. lehnen Favoritenrolle ab

Petra Kvitová (Foto: ČTK)

Erneut haben die tschechischen Tennisspielerinnen das Finale des Fed Cups erreicht. Am Osterwochenende besiegten sie Titelverteidiger Italien glatt mit 4:0 und treffen abschließend im Kampf um die Teamtrophäe auf Deutschland.

Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
Sie konnten sich am Sonntag zu Recht feiern lassen - die tschechischen Tennis-Damen. Vor eigenem Publikum im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau machten sie schon im dritten Einzel gegen die Italienerinnen alles klar: Tschechien steht nun zum dritten Mal binnen vier Jahren im Finale des Fed Cups. Dies lag vor allem an Petra Kvitová, die ihrer Rolle als Nummer eins im Team gerecht wurde und so stark wie schon lange nicht mehr spielte. War ihr Aufschlag im vergangenen Jahr häufig noch der Schwachpunkt gewesen, gab er der Weltranglisten-Sechsten diesmal Stabilität:

Lucie Šafářová  (Foto: ČTK)
„Seit Anfang der Saison hat sich mein Aufschlag verbessert. Ich habe ihn im Dezember viel trainiert. Ich bin froh, dass das Training Sinn gehabt hat.“

Eine weitere Stärke des tschechischen Teams ist seine Ausgewogenheit. So zeigte auch Lucie Šafářová als zweite Einzelspielerin eine überzeugende Leistung.

Im November haben die Tschechinnen nun die Chance, nach den Siegen von 2011 und 2012 vor eigenem Publikum erneut den Fed Cup in ihr Land zu holen. Gegner ist das Team aus Deutschland, das sich in Australien durchsetzte und nach 22 Jahren erstmals wieder im Finale um den wichtigsten Teampokal im Frauen-Tennis steht. Eigentlich spricht in dieser Konstellation viel für eine Favoritenrolle der Tschechinnen, doch diese wollen davon nichts wissen. Petra Kvitová:

Petr Pála  (Foto: ČTK)
„Das Finale dürfte sehr ausgeglichen werden, ich würde sogar sagen, dass die Chancen 50:50 stehen. Schließlich werden auch zwei Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste aufeinandertreffen. Es wird sicher ein Klasse-Duell.“

Dass die DTB-Frauen um die Weltranglisten-Siebte Angelique Kerber eine echte Herausforderung sein dürften, glaubt auch der tschechische Teamkapitän Petr Pála. Zudem würde seinen Schützlingen selbst durch die Wahl des Belags kein Vorteil erwachsen:

„Deutschland ist ein sehr starker Gegner mit hohen Ambitionen und einem großen Kader an hervorragenden Spielerinnen. Zudem kommen die deutschen Frauen – genau wie wir – auf unterschiedlichen Belägen gut zurecht, so dass die Wahl des besten Untergrunds schwer wird. Mir ist auch bewusst, dass die deutschen Tennisdamen schon seit mehreren Jahren sehr motiviert sind, den Fed Cup endlich wieder zu gewinnen“, so Pála.

Miroslav Černošek  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Und die DTB-Damen selbst? Sie geben sich kämpferisch. So sagte Andrea Petkovic noch in Brisbane, dass man nach dem Halbfinalsieg über Australien nun natürlich auch den Titel holen wolle.

Doch bis zum Finale sind es noch über sechs Monate. Denn gespielt wird erst am 8. und 9. November. Ob beide Teams dann auch in Bestbesetzung antreten können, das wird folglich lange offen bleiben. Genauso wenig ist entschieden, an welchem Ort in Tschechien die Partie ausgetragen wird. Diese Frage muss der Sport-Veranstalter, die Agentur Česká sportovní, beantworten. Ihr Chef Miroslav Černošek betont, dass man im Halbfinale in Ostrau auch wieder beste Bedingungen erhalten habe:

Foto: ČTK
„Auf der anderen Seite drängt die Internationale Tennisföderation darauf, dass das Finale in Prag als der Hauptstadt des Landes ausgetragen werde. Denn es bestehen einer hoher Bedarf an VIP-Karten und hohe Anforderungen an die Kapazitäten der Stadt unter anderem bei der Frage der Unterkünfte.“

2012 holten die Tschechinnen übrigens in Prag den Fed Cup.

Autor: Till Janzer
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