Tschechien und Österreich – Mehr Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung

Hannes Androsch und Pavel Bělobrádek (Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik)

Vizepremier Bělobrádek hat sich am Dienstag mit Hannes Androsch, dem Vorsitzenden des österreichischen Rates für Forschung und Technologieentwicklung, in Prag getroffen. Bei der Zusammenkunft wurden Kooperationsmöglichkeiten zwischen Tschechien und Österreich in Wissenschaft und Forschung ausgelotet.

Hannes Androsch und Pavel Bělobrádek  (Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik)
Tschechische und österreichische Wissenschaftler wollen künftig noch stärker zusammenarbeiten. Zweieinhalb Millionen Euro sollen in die künftige Kooperation fließen, so der christdemokratische Vizepremier Pavel Bělobrádek. Auf tschechischer Seite seien die Universitäten in Prag sowie in Liberec / Reichenberg interessiert an der gemeinsamen Arbeit. Auf österreichischer Seite sind es die technischen Universitäten in Wien, Graz und Leoben sowie anwendungsorientierte Einrichtungen wie zum Beispiel die Doppler-Labore.

Neben der wissenschaftlichen Zusammenarbeit ist auch ein effizienterer Umgang mit Fördermitteln ein Thema bei der grenzübergreifenden Kooperation. Das meint Hannes Androsch, der Vorsitzenden des Österreichischen Rates für Forschung und Technologieentwicklung:

Foto: Stuart Miles,  FreeDigitalPhotos.net
„Es geht auch um die stärkere Zusammenarbeit der Förderungsagenturen, damit mit den vorhandenen Mitteln einerseits mehr zu Stande gebracht wird, anderseits aber auch mehr EU-Mittel eingeworben werden können.“

Ein Ziel der Zusammenarbeit ist, die stetige Abwanderung von Akademikern zu stoppen. So sollen bessere Bedingungen geschaffen werden, um zum Beispiel Ärzte in Tschechien und Österreich zu halten. Aber auch Studenten und Doktoranten werden mehr Möglichkeiten bekommen, an Einrichtungen des jeweiligen Nachbarlandes zu studieren.

Foto: Europäische Kommission
Und langfristig werde auch die Industrie beider Länder von der Förderung profitieren, glaubt Androsch:

„Unsere beiden Länder, sowie Deutschland und die Schweiz, haben eine breite industrielle Basis. Diese Basis gilt es zu stärken und auszubauen. Das geht nicht ohne Forschung, neue Technologien und Innovation. Dadurch lassen sich Technologien in den Markt und zu den Menschen bringen. Das erfordert große Ressourcen. Logischerweise haben große Länder wie Deutschland, die USA, China und Japan schon einen sehr großen Ressourcen-Pool. Umso wichtiger ist, dass man diesen Mangel durch Zusammenarbeit ausgleicht.“

Laut Bělobrádek werden auch kleine und mittelständische Unternehmen die Möglichkeit bekommen, mit den Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise soll sogar eine gemeinsame Marke entstehen. Mit ihr könnte für die Innovationskraft beider Länder geworben werden.