Von der Natur fasziniert: Ludvík Feller stellt im Prager Funkhaus aus

Wachstum (Foto: Martina Schneibergová)

Ludvík Feller ist Maler, Graphiker und Illustrator. Er hat viele Jahre lang im Ausland gelebt, darunter in den USA, in Kanada und in Deutschland. Feller lehrte an der Universität der Künste in Berlin. In den letzten Jahren ist er zwischen Deutschland und Tschechien gependelt. Zurzeit stellt Ludvík Feller in der Galerie des Tschechischen Rundfunks eine Auswahl aus seinem Werk aus.

Ludvík Feller  (Foto: Martina Schneibergová)
Herr Feller, wie ist die Ausstellung im Prager Funkhaus zustande gekommen?

„Der Anlass dazu kam, als ich Herrn Krupička von Radio Prag in der Galerie der Kritiker in Prag traf. Ich habe dort Objekte und Fotos ausgestellt, auf denen Installationen zu sehen waren, die ich in meinem Haus in Norddeutschland geschaffen habe.“

Bei dem Betrachten Ihrer Werke bekommt man den Eindruck, dass die Natur für Sie die größte Inspirationsquelle darstellt…

„Ja, genau. Denn die Natur ist die Mutter von allem. Was ich an der Natur besonders schätze, ist der Zufall, der die weitere Entwicklung des Lebens bestimmt. Selbstverständlich sind die Elemente wie Wind, Sonne, Wärme und Wasser wichtig. Das fasziniert mich. Ich probiere immer Zeichen zu finden, die die Bewunderung der Natur am besten zum Ausdruck bringen. Hier sind einige Bilder zu sehen mit einem Symbol, das ich früher ‚vidle‘ – also Gabel – genannt habe. Ich nenne die Bilder ‚Růst‘, also Wachstum. Bei den anderen Bildern, die ich hier ausstelle, geht es um das Spielerische. Mein jüngster Ausstellungskatalog hieß auch ‚Find and play‘. Ich arbeite mit allem möglichen Material, das uns die Natur liefert. Ich habe also eine unerschöpfliche Basis für meine Arbeit.“

Foto: Martina Schneibergová
In der Ausstellung wird zudem ein Film gezeigt, den Sie gedreht haben. Darin geht es unter anderem um ein Spiel mit Steinen, sie werden arrangiert und um kleine Halme ergänzt. Daraus ergeben sich beeindruckende Bilder. Wo ist dieser Film, der an der Meeresküste spielt, entstanden?

„Das entstand auf Zypern. Ich habe nie in meinem Leben so viel Naturmaterial gesehen, mit dem ich etwas anfangen konnte, wie dort: Steine von verschiedenen Größen und Farben, hinzu kamen der Wind und das Meer. Ich war dort sehr glücklich und wollte dort bleiben. Das war aber nicht möglich.“

Bereiten Sie schon eine weitere Ausstellung vor?

„Ich werde bald an einer Ausstellung in Berlin teilnehmen. Darum muss ich wieder nach Berlin reisen. Sie wird, glaube ich, im Juni im Verein der Berliner Künstler eröffnet.“

Die Ausstellung mit dem Titel „Das Zeichen – Mal wieder anders“ ist in der Galerie des Tschechischen Rundfunks zu sehen, und zwar noch bis Ende März.