World Press Photo in Prag

Foto: CTK

Die wichtigste Ausstellung journalistischer Photographien wurde am Montag in Prag eröffnet. Die besten Photos des vergangenen Jahres sind bis zum 24. September im Prager Karolinum ausgestellt. Dagmar Keberlova war dort.

Foto: CTK
Politische Unruhen, Erdbeben, Bombenangriffe, Hunger, Leiden, Tränen ... dies alles auf einigen wenigen Quadratmetern konzentriert. Das übliche Bild der World Press Photo Ausstellung. Können Sie darin Schönheit suchen und die besten Bilder bewerten? Versuchen Sie es mal. Doch die dreizehnköpfige Jury unter Leitung von Shahidula Alam aus Bangladesch kann das, und hat in neun Kategorien 55 Photographen aus 21 Ländern der Welt mit einem Preis geehrt.

Der absolute Gewinner ist Eric Grigorian, ein amerikanischer Photograph armenischen Ursprungs. Mehr über das beste Photo sagte mir Marc Prüst, Projektmanager von World Press Photo in Amsterdam:

"Es zeigt einen Jungen, der seinen Vater beim Erdbeben verloren hat. Er sitzt neben dem Grab seines Vaters, hält seine Hosen und schreit. Natürlich, weil er seinen Vater verloren hat. Über dieses Erdbeben war nicht viel in den Medien berichtet, es war für sie nicht wichtig, aber für diesen Jungen war es sehr wichtig. Die Jury von World Press Photo möchte dieses Photo zeigen, weil für diesen Jungen ist das Erdbeben das wichtigste der Welt. Aber für die großen Medien ist es nicht so wichtig."

Antonin Kratochvil,  Foto: CTK
Unter den preisgekrönten Photographen war auch ein tschechischer, Antonin Kratochvil, der gleich in zwei Kategorien den besten Platz eingenommen hat. Marc Prüst noch einmal:

"Der erste Preis ist in der Kategorie Natur, mit einem Bild von Kongo, und der zweite Preis ist in Kategorie Reportage, aus einem Gefängnis in Myanmar. Die Situation in Myanmar gehörte zu wichtigen Nachrichten vom letzten Jahr."