Interesse an Investitionen in Tschechien nimmt zu

Foto: Archiv Radio Prag

Das Interesse von ausländischen Investoren am Standort Tschechien nimmt zu. Laut Informationen der Wirtschaftsförderungsagentur CzechInvest sind im laufenden Jahr 2014 bereits über 100 Anfragen nach Subventionen eingegangen, dass sind so viele Interessenten, wie im gesamten Jahr 2013.

Foto: Archiv Radio Prag
Eine der größten Auslandsinvestitionen in Tschechien hat gerade erst grünes Licht bekommen: Der koreanische Reifenhersteller Nexen wird etwa 23 Milliarden Kronen (850 Millionen Euro) im Kreis Ústí nad Labem / Aussig investieren. Ein weiteres Großunternehmen hat bei CzechInvest angekündigt, seine Anlagen in Tschechien auszubauen. Der dänische Lego-Konzern will seine Fabrik in Kladno erweitern und dort 600 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Insgesamt hat CzechInvest in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 103 Anfragen von ausländischen Firmen erhalten, dass ist die höchste Anzahl seit 2008. Durch diese Investitionen könnten etwa 1000 Arbeitsplätze entstehen. Grund für das gestiegene Interesse der Firmen könnte eine anstehende Änderung der Förderungsbedingungen sein. Die Europäische Kommission hatte entschieden, den Betrag, den die tschechische Regierung zur Förderung ausländischer Firmen ausgeben darf, auf 150 Millionen Euro zu begrenzen. Diese Deckelung tritt Ende Juni in Kraft, daher versuchen viele Firmen noch vorher, Subventionen zu erhalten. Die Regierung unter Premier Bohuslav Sobotka hat aber bereits angekündigt, über die Obergrenze für Subventionen noch einmal mit der EU-Kommission zu verhandeln. Das Kabinett befürchtet, potentielle Investoren zu verlieren.

Die Wirtschaftsförderungsagentur CzechInvest gab bekannt, Tschechien verfüge gegenüber den größten Konkurrenten Polen, der Slowakei und Ungarn über bestimmte Nachteile. Unter den genannten Staaten habe Tschechien die höchsten Kosten für Arbeitskräfte, daneben sei das Verfahren zur Erlangung einer Baugenehmigung in Tschechien zu kompliziert und zu undurchschaubar. Daher müsse die Subventionsbegrenzung großzügiger ausfallen, so ein Sprecher von CzechInvest.