SP-Präsident Hanák: Hürden der tschechischen Wirtschaft müssen entfernt werden

Jaroslav Hanák (Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Für eine weitere Entwicklung der tschechischen Wirtschaft müssen mehrere Hürden überwunden werden. Dies seien der Mangel an Arbeitskräften, die wachsende Bürokratie, die schlechte Verkehrsinfrastruktur sowie ebenso die Verteuerung von Energie oder der Druck auf die Löhne, sagte der Präsident des tschechischen Verbandes für Industrie und Verkehr (SP), Jaroslav Hanák, zur Eröffnung der Internationalen Maschinenbaumesse am Montag in Brno / Brünn.

Jaroslav Hanák  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Der Verband für Industrie und Verkehr ist die größte Arbeitgeber-Union in Tschechien. In seiner Rede verwies Hanák zugleich auf mehrere geopolitische Einflüsse, die sich negativ auswirken würden. Dies seien der Brexit, die Politik des Protektionismus der USA oder die entstehenden Handelsvereinbarungen der asiatischen Länder mit Australien und Neuseeland. Hanák ist der Meinung, dass die Tschechische Republik durchaus noch Potenzial nach oben habe. Sollten sich nämlich die wichtigsten innenpolitischen Probleme lösen lassen, dann könnte sich Tschechien im Ranking des Weltwirtschaftsforums von einem Rang im vierten Zehnerblock bis auf einen Platz unter den Top 20 verbessern.

Gegenwärtig fehlten den tschechischen Firmen 313.000 Arbeitnehmer. „Auf den Arbeitsämtern sind in der Mehrzahl nur noch Personen gemeldet, die nicht arbeiten wollen. Deshalb wollen wir weitere 50.000 Zulassungen für einen befristeten Aufenthalt von Arbeitern aus dem Ausland, von denen möglicherweise einige bei uns Fuß fassen. Zudem ist es erforderlich zu sagen, dass anhand der gegenwärtigen Geburtenrate bei uns im Jahr 2060 nur noch sieben Million Menschen leben werden“, erläuterte Hanák.

Andrej Babiš  (links). Foto: ČTK / Václav Šálek
Am ersten Tag der Maschinenbaumesse in Brünn sprach auch Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) zu den Anwesenden. In seiner Rede rief er die Unternehmer dazu auf, Frauen mit einem kürzeren Beschäftigungsverhältnis einzustellen sowie Menschen über 50 Jahre. Dies könnte die Lage am Arbeitsmarkt, auf dem Arbeitskräfte fehlen, verbessern, sagte Babiš.