Tschechische Milchproduzenten suchen nach neuen Absatzmärkten

Foto: Karen Arnold, PublicDomainPictures.net

Tschechische Molkereien können ihre Produkte demnächst nach Chile liefern. Das staatliche Veterinäramt hat die Bedingungen für den Export nach Chile ausgehandelt.

Josef Duben  (Foto: ČT24)
Inzwischen haben vier tschechische Firmen Interesse bekundet, ihre Milchprodukte nach Chile auszuführen. Das Amt verhandelt zudem nach Angaben seines Sprechers Josef Duben mit weiteren nicht-europäischen Staaten über die Öffnung ihres Marktes für Milchprodukte aus Tschechien. Die neuen Absatzmöglichkeiten sollen den tschechischen Milchproduzenten den russischen Markt ersetzen, der seit dem russischen Einfuhrstopp für westliche Lebensmittel weggebrochen ist. Zurzeit führt das Veterinäramt beispielsweise Gespräche mit Australien oder der Republik Südafrika.

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Ab Juni nächsten Jahres dürfen Milch und Milchprodukte aus Tschechien nach China exportiert werden. Auf der Liste der künftigen Exporteure stehen zurzeit 17 tschechische Firmen.

Voriges Jahr wurden in Russland tschechische Milchprodukte im Wert von 238 Millionen Kronen (8,5 Millionen Euro) verkauft. Im ersten Halbjahr 2014 sank der Absatz der tschechischen Molkereien in Russland auf 189 Millionen Kronen (6,75 Millionen Euro). Exportiert wurden Käse, Trockenmolke, Butter sowie Trockenmilch. Anfang August hat Russland den Import von Milch und Milchprodukten aus EU-Ländern verboten. Das Embargo gilt auch für viele weitere Lebensmittel.

Dem tschechischen Landwirtschaftsministerium zufolge werden die tschechischen Lebensmittelexporteure bis zum Jahresende um etwa 250 bis 300 Millionen Kronen (10,7 Millionen Euro) niedrigere Einnahmen haben. Am stärksten betroffen vom russischen Einfuhrstopp sind die Milchproduzenten.