Der Gas-Streit zwischen Russland und der Ukraine hatte am Montag vorerst
keine Konsequenzen auf die Gasversorgung in Tschechien. Die Lieferungen
aus Russland seien nach wie vor stabil, sagte Ulrich Jobs, der
Vorstandsvorsitzende von RWE Transgas, am Nachmittag auf einer
Pressekonferenz. Andere europäische Staaten registrieren hingegen bereits
einen Druckabfall in den Leitungen. So verzeichnete etwa Österreich einen
Rückgang von etwa einem Drittel, Ungarn bekommt sogar um 40 Prozent
weniger Gas als üblich.
Tschechien werde aus internationalen Transitpipelines versorgt. Eine
Lieferbeschränkung würde immer auch andere Staaten betreffen, und genau
das würde Russland nicht wollen, sagte ein Experte gegenüber der
Nachrichtenagentur CTK. In Tschechien gibt es dank guter Lagerkapazitäten
auch relativ umfangreiche Gasreserven, heißt es. Außerdem stellen Verträge
mit Norwegen einen Teil der tschechischen Gasversorgung sicher. Zu
Engpässen könne es nur bei starken Lieferbeschränkungen oder lang
anhaltenden, extrem niedrigen Temperaturen kommen, sagte Ulrich Jobs von
RWE Transgas.
Russland hatte der Ukraine den Gashahn zugedreht, nachdem Kiew eine
Preiserhöhung von 50 auf 230 Dollar für 1000 Kubikmeter Gas abgelehnt
hatte.