Im nordböhmischen Ustí nad Labem / Aussig ist am Donnerstag eine
dreitägige Schlauchboottour zum Erhalt der Elbe als naturnaher Fluss
gestartet worden. Unter dem Motto "Dialog im Boot" haben sich mehr als
100 Politiker, Wissenschaftler und Künstler als Passagiere der
grenzüberschreitenden Tour angemeldet. Die Veranstalter, die
tschechische Umweltorganisation Arnika und der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), freuten sich zu Beginn über Rückenwind
und passables Wetter. Am Abend wollte der Konvoi in Decin / Tetschen
Station machen, ehe es am Freitag weiter in Richtung Dresden, dem
Zielhafen der Tour gehen wird. Die Elbe gilt als letzter noch relativ
"naturnaher" Strom in Mitteleuropa, und frei fließend soll der Fluss
den Organisatoren der Bootstour zufolge auch bleiben. Eine endgültige
Entscheidung zu den im nordböhmischen Teil der Elbe geplanten
Staustufen sei daher noch nicht gefallen. Ein Vertreter des
tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung ging am Donnerstag
bei einem Termin in Dresden davon aus, dass nur eine Staustufe gebaut
werden solle. Die Umweltschützer bezweifeln, dass die Elbe ein
wirtschaftlicher Transportweg ist, weil der Fluss häufig Niedrigwasser
führt. Zudem werden ökologische Schäden als Folge von Staustufen
befürchtet, beispielsweise für die Auenwälder an der Elbe.