Neun Monate nach dem Rücktritt des tschechischen Ministerpräsidenten
Stanislav "Standa" Gross (36) wegen einer Immobilienaffäre ist
die
damalige innenpolitische Krise in Prag als Marionettentheater
aufgeführt worden. Das Stück "Standa hat ein Problem" habe am
Donnerstagabend im "Theater an der Langen Straße" erfolgreich
Premiere
gefeiert, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Sie habe sich bei der
Tragikomödie vom «märchenhaften Leben» des damaligen Regierungschefs
inspirieren lassen, sagte Autorin Iva Volankova. Im Programmheft heißt
es zu dem Stück: "Ungeeignet für Kinder, Parteimitglieder und andere
zart besaitete Personen." Gross hatte im April 2005 wegen der
undurchsichtigen Finanzierung einer Luxuswohnung zurücktreten müssen.
Medien werfen dem Sozialdemokraten, der heute als Rechtsanwalt
arbeitet, vor, er habe den Erwerb der Immobilie noch immer nicht
hinreichend erklärt.