Die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) haben am Sonntag
Ministerpräsident Jiri Paroubek (CSSD) aufgefordert, vorgezogene
Parlamentswahlen noch bis zum Jahresende zu ermöglichen. Die Opposition
forderte Paroubek auf, am Montag auf seine Funktion zu verzichten und den
Weg für Neuwahlen freizugeben. Die Führung der Bürgerdemokraten reagierte
damit auf den Aufruf des Ministerpräsidenten vom Samstag, er würde sich
vorgezogenen Wahlen nicht wehren, falls die Bürgerdemokraten oder die
Christdemokraten sie verlangen würden. Mögliche Neuwahlen im Dezember
könnten die Stabilität des Landes gefährden, der früheste Termin käme im
März in Frage, antwortete Paroubek. Die Bürgerdemokraten interessierten
sich nicht für das Wohl des Staates, sondern nur für den eigenen Profit,
fügte Paroubek hinzu. Die Kommunisten sowie die liberale Freiheitsunion
bewerten den Vorschlag von ODS als einen Spott gegen die Verfassung. Es
habe keinen Sinn, ein paar Monate vor dem regulären Termin im Juni
Neuwahlen abzuhalten, hieß es.