Die Hochwasserlage in Südmähren ist weiter äußerst angespannt. In der
Region fallen weitere Niederschläge. Am kritischsten ist die Situation an
der Thaya. Derzeit sinkt der Pegel zwar leicht, der Einfluss der neuen
Niederschläge lässt sich aber noch nicht abschätzen. In der Nacht auf
Donnerstag mussten mehr als 10.000 Einwohner entlang der Thaya ihre Häuser
verlassen. Der
Vorsitzende des Landkreises Südmähren, Stanislav Juranek, sagte, die Lage
drohe gefährlicher zu werden als bei dem verheerenden Hochwasser im Jahr
2002.
Problematisch ist die Situation auch in Usti nad Labem / Aussig und am
weiteren Oberlauf der Elbe, wo der Pegel weiter steigt. Der Scheitelpunkt
wird für Freitag erwartet. Die Behörden haben Evakuierungen angeordnet. In
Prag herrscht die zweite Hochwasser-Warnstufe. Überschwemmungen drohen
derzeit nicht, Hydrologen rechnen auch nicht mit einem weiteren Ansteigen
der Moldau.
Wegen der Hochwasserlage trat die Regierung in Prag am Abend zu einer
Sondersitzung zusammen. Ministerpräsident Jiri Paroubek hatte dazu seine
Ägyptenreise vorzeitig beendet. Paroubek kündigte auch Krisengespräche mit
dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel an.