Der Vorsitzende der tschechischen Christdemokraten (KDU-CSL) Miroslav
Kalousek hat auf dem Parteitag der Christdemokraten am Samstag in Plzen
/ Pilsen seinen Posten erwartungsgemäß verteidigt. Kalousek erhielt
mehr als 84 Prozent der Delegiertenstimmen. Bei der Wahl hatte er
keinen Gegenkandidaten. Kalousek wurde zum Parteichef vor zwei Jahren
gewählt, als er auf dem Parteitag in Ostrava / Ostrau Cyril Svoboda
geschlagen hatte. An der Parteispitze wird Kalousek nun vier Jahre lang
stehen. Über die Verlängerung des Mandats entschieden die Delegierten
am Samstagvormittag, als sie das Statut der Partei geändert haben. Noch
vor der Wahl erklärte Kalousek, er sei davon überzeugt, dass die Partei
die beiden vergangenen Regierungskrisen bewältigt hatte. Er meinte
damit sowohl den Sturz der Vladimir Spidla-Regierung im vergangenen
Jahr, als auch die Regierungskrise, die im Frühjahr 2005 durch die
Probleme von Ex-Premier Stanislav Gross hervorgerufen wurde. Gross
wurde damals von den Christdemokraten zum Rücktritt aufgefordert.
Kalousek sagte heute, diese Aufforderung reagierte angemessen darauf,
dass das Vertrauen der Öffentlichkeit gegenüber der Regierung gesunken
war.