Führende tschechische Politiker und Nichtregierungsorganisationen haben am
Dienstag den jüngsten polizeilichen Übergriff gegen die Leiterin der
Menschenrechtsabteilung im Regierungsamt, Katerina Jacques, scharf
verurteilt und Konsequenzen gefordert. Der Vorfall sei unentschuldbar,
sagte Regierungschef Jiri Paroubek nach einem Treffen mit Jacques. Jacques
hatte gestern gemeinsam mit weiteren Demonstranten gegen eine Kundgebung
von Neonazis protestiert und war vorübergehend von der Polizei
festgenommen worden. Sie gab später an, von einem Polizisten geschlagen
worden zu sein. Die Polizei bestand am Dienstag darauf, sie habe Gründe
gehabt, in "irgendeiner Weise" gegen Jacques vorzugehen. Der
Vorfall soll bis Ende der Woche untersucht werden. Jacques kandidiert bei
den Parlamentswahlen in einem Monat für die Partei der tschechischen
Grünen.