Fünf Profis aus der Fußball-Bundesliga stehen im WM-Aufgebot der
tschechischen Nationalmannschaft. Tomas Rosicky und Jan Koller von
Borussia Dortmund, David Jarolim vom Hamburger SV, Jan Polak vom 1. FC
Nürnberg und Jiri Stajner von Hannover 96 schafften den Sprung in den
von Trainer Karel Brückner zusammengestellten Kader. "Ich bin
überzeugt, dass die Mannschaft bei der WM ihren spielerischen Höhepunkt
erreichen kann", sagte Brückner am Montag bei der Vorstellung seines
Teams. Zur Erleichterung des Fußball-Lehrers meldeten sich die lange
verletzten Sorgenkinder Koller, Vladimir Smicer (Girondins Bordeaux),
Vratislav Lokvenc (RB Salzburg), Zdenek Grygera, Tomas Galasek (beide
Ajax Amsterdam), Petr Cech (FC Chelsea) und Milan Baros (Aston Villa)
rechtzeitig vor der Abfahrt in das Trainingslager am 20. Mai nach
Seefeld (Österreich) weitgehend beschwerdefrei zurück. Vor allem aber
die Genesung von Koller, der nach überstandenem Kreuzbandriss in seinem
letzten Spiel für Borussia Dortmund am Samstag beim deutschen Meister
Bayern München (3:3) als zweifacher Torschütze überzeugte, macht den
Tschechen Mut. "Jan ist für unser Angriffsspiel von großer Bedeutung.
Mit ihm verbessern sich unsere WM-Chancen", sagte Vereinskollege
Rosicky. Einziger Feldspieler im Team des Weltranglisten-Zweiten, der
sein Geld nicht im Ausland verdient, ist Rekord-Nationalspieler Karel
Poborsky vom Zweitligisten SK Ceske Budejovice. Der einzige Vertreter
der höchsten einheimischen Liga ist Torwart Jaromir Blazek vom AC
Sparta Prag. Brückner trat bei der Vorstellung seines Kaders Gerüchten
von einem angeblich bevorstehenden Rücktritt als Nationalcoach
entgegen: "Irgendwo habe ich gelesen, dass ich gesagt habe, ich höre
nach der WM auf. Das kann sein. Aber ich habe nicht gesagt, nach
welcher WM. Nach dieser WM sicher nicht." Auch Verbandssprecher
Vlastimil Kostal stellte eine Fortsetzung der 2002 begonnenen Arbeit
mit Brückner in Aussicht: "Wir wünschen uns, dass Brückner nach der WM
weitermacht."
Das tschechische WM-Aufgebot:
Torhüter: Jaromir Blazek (Sparta Prag), Petr Cech (FC Chelsea), Antonin
Kinsky (Saturn Ramenskoje)
Abwehr: Zdenek Grygera (Ajax Amsterdam), Marek Jankulovski (AC
Mailand), Martin Jiranek (Spartak Moskau), Radoslav Kovac (Spartak
Moskau), Pavel Mares (Zenit St. Petersburg), David Rozehnal (Paris St.
Germain), Tomas Ujfalusi (AC Florenz)
Mittelfeld: Tomas Galasek (Ajax Amsterdam), David Jarolim (Hamburger
SV), Pavel Nedved (Juventus Turin), Jaroslav Plasil (AS Monaco), Karel
Poborsky (Ceske Budweis), Jan Polak (1. FC Nürnberg), Tomas Rosicky
(Borussia Dortmund), Vladimir Smicer (Girondins Bordeaux)
Angriff: Milan Baros (Aston Villa), Marek Heinz (Galatasaray Istanbul),
Jan Koller (Borussia Dortmund), Vratislav Lokvenc (RB Salzburg), Jiri
Stajner (Hannover 96)