Die Tochter des im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler von den
Nazis hingerichteten Eduard Brücklmeier hat in Tschechien einen Prozess
um die Rückgabe von Immobilien in letzter Instanz verloren. Monika
Oppenheimer hatte die Rückgabe von Wohnungen in Prag gefordert, die der
Familie nach dem misslungenen Attentat vom 20. Juli 1944 von
Nazi-Behörden entzogen worden waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die
Familie im Zuge der Benes-Dekrete enteignet und die Wohnungen dem
tschechoslowakischen Staat übertragen worden. Für das Höchste Gericht
sei entscheidend, dass die Enteignung nach damaligem Recht gültig
gewesen sei, meldete am Sonntag die Prager Nachrichtenagentur CTK unter
Berufung auf einen Justizsprecher. Monika Oppenheimer ist hingegen der
Ansicht, die Dekrete seien zu Unrecht angewendet wurden. Ihr Vater sei
kein NSDAP-Mitglied gewesen, betont die 64-Jährige. Dem hatte bereits
im Oktober 2004 in Prag eine niedrigere Instanz entgegengehalten, dass
Brücklmeier als Diplomat bei Amtsantritt in London "dem Deutschen Reich
Treue" geschworen habe. Gegen diese Begründung hatte Oppenheimer
Widerspruch eingelegt. Sie war damit jedoch bereits zwei Mal vor
tschechischen Gerichten gescheitert. Brücklmeier war Vizekonsul in
London und nach dem Anschlag wegen Verbindungen zum Kreis um den
Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg in Berlin
hingerichtet worden.